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AMPHIBIEN/079: Kröten, Frösche & Co unterwegs (Stadt Ratingen)


Stadt Ratingen - Pressemitteilung von Donnerstag, 17. Februar 2011

Kröten, Frösche & Co unterwegs


Ratingen. Sobald die Nachttemperaturen steigen, beginnen die Amphibien ihre jährliche Wanderung. Ab etwa Ende Februar, bei Temperaturen ab acht Grad aufwärts, wandern die Tiere aus ihren Winterquartieren (Erdlöcher, Mäusegänge oder Steinhaufen) zum Laichgewässer, in dem sie selbst als Kaulquappe einst geboren wurden. Der Lebensraum der verschiedenen Arten ist unterschiedlich groß. So beträgt der Aktionsradius eines Grasfrosches etwa 600 Meter, der einer Erdkröte schon 2.200 Meter.

Je nachdem wie stark der Lebensraum durch äußere Einflüsse beeinträchtigt ist, kann die Wanderung zu einem lebensgefährlichen Unterfangen werden. Häufig sind die Tiere durch Bautätigkeit oder Straßenbau in der Vergangenheit von ihren Laichgewässern getrennt worden. Der Fortpflanzungsdruck ist jedoch so groß, dass sie unter extremen Kraftanstrengungen versuchen, ihr Gewässer zu erreichen. Dabei scheitern die Tiere oft an zu hohen Bordsteinen, fallen in Gullys, quetschen sich unter Zäunen hindurch und bleiben daran hängen, überqueren Straßen und ziehen sich somit häufig schwere Verletzungen zu oder werden überfahren.

Grundsätzlich sind zwar alle Amphibien bereits durch Naturschutzgesetze geschützt, doch reichen diese nicht aus, wie die so genannte "rote Liste" der LANUV zeigt. Von den in Ratingen vorkommenden Amphibien sind die Kreuzkröte und der Kammmolch als gefährdet eingestuft.

Zum Schutz der Amphibien lässt das Amt für Grünflächen und Umweltschutz in den kommenden Tagen Hinweisschilder und Durchfahrtsbeschränkungen im Ratinger Stadtgebiet aufstellen. Im Sinne des Artenschutzes werden die Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit in Lintorf im Bereich Breitscheider Weg/An den Banden, Am Eichförstchen und an der Rehhecke (Stichstraße Vodafone) gebeten. In Homberg ist besonders an der Steinhauserstraße und Am Schwarzbach auf die Krötenwanderung zu achten, ebenso am Tenterweg/Baumschulenweg in Breitscheid und am Götschenbeck (Jugendherberge).

Das Amt für Grünflächen und Umweltschutz bittet darum, bis Ende April insbesondere in den Abend und Nachtstunden (etwa 20 Uhr bis 8 Uhr) besonders umsichtig zu fahren.

Wer in diesem Frühjahr auch Krötenretter werden und mehr über den Schutz dieser interessanten Tiere erfahren möchte, kann sich mit Heike Sendt von der NABU- Ortsgruppe in Lintorf, Tel. (02102) 1664143, Email: h.sendtnabu@kv-mettmann.de, in Verbindung setzten. Die ehrenamtliche Naturschutzgruppe sucht für dieses Frühjahr noch helfende Hände, um die Amphibien am Breitscheider Weg und an der Rehhecke zu retten. Auch Schulklassen und Familien mit Kindern, die praxisnah die Rettung der Kröten erleben und tatkräftig unterstützen möchten, können sich ebenfalls an Heike Sendt wenden.

Weitere Fragen zum Thema beantwortet Angelika Genieser vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz, Tel. (02102) 550-6731, Email: angelika.genieser@ratingen.de).


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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 17. Februar 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2011