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FORSCHUNG/167: Rote Liste 2020 - Vorbereitung angelaufen (idw)


Freie Universität Berlin - 09.12.2011

Rote Liste 2020: Vorbereitung angelaufen - Botanischer Garten Berlin und Bundesamt für Naturschutz


Deutschland braucht auch in 10 Jahren einen verlässlichen Überblick über seine biologische Artenvielfalt und die gefährdeten Arten. Wie viele Arten sind in Deutschland vom Aussterben bedroht und welche? Um diese und andere wichtige naturschutzrelevante Fragen auch im Jahre 2020 zu beantworten, arbeitet der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin seit Dezember 2011 im Rahmen eines Projektes an der Vorbereitung der Erstellung der Roten Liste 2020. Das Bundesamt für Naturschutz fördert das Vorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit für 37 Monate.


Rote Listen

"Die Roten Listen der Tiere, Pflanzen und Pilze sind wissenschaftliche Fachgutachten, die das aktuelle Ausmaß der Gefährdung dieser Arten in Deutschland dokumentieren und bewerten", so der Leitsatz in der aktuellen Roten Liste, die in mehreren Bänden seit 2009 erscheint und vom Bundesamt für Naturschutz herausgegeben wird. Rote Listen dokumentieren in Abständen von etwa 10 Jahren die Veränderungen der Gefährdung der Arten und zeigen Verschlechterungen aber auch Erholungen der Artbestände an. Seit den 1970er Jahren werden Rote Listen in Deutschland erstellt und ständig verbessert. Wichtige Neuerungen der aktuellen Listen sind die Einbettung in Checklisten sowie die verbesserte Nachvollziehbarkeit der Gefährdungseinstufungen.


Rote Liste Deutschlands 2020 entsteht online

Aktuelle Artenlisten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und mikroskopischen Organismen enthalten den wissenschaftlich fundierten Kenntnisstand der biologischen Vielfalt. Weil Wissenschaft und Forschung immer neue Erkenntnisse bringen, werden diese Listen kontinuierlich fortgeschrieben. Checklisten basieren auf Feldbeobachtungen und Kartierungen, die mit Fachexpertise ausgewertet werden.

Bei der Erstellung der Roten Liste Deutschlands 2020 werden sämtliche Arbeitsprozesse komplett ins Internet gebracht, die früher zeitintensiv vom Notizblock über den Karteikasten, das Manuskript und die Buchpublikation abliefen. Erhobene Daten müssen gesichert und für die weitere Arbeit verfügbar gemacht werden. Die langjährigen und international renommierten Erfahrungen der Biodiversitätsinformatik des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem im Aufbau von Informationssystemen in der Biodiversitätsforschung sind eine exzellente Basis für die Modernisierungsmaßnahme der Roten Liste Deutschlands. Die Aspekte der Erhebung, Verarbeitung und Publikation von primären Daten zum Vorkommen der Arten werden mit dem BMBF- finanzierten Projekt GBIF-D Botanik (im Rahmen des deutschen Beitrags zum Datennetzwerk der Global Biodiversity Information Facility) abgestimmt.


Ziele des Projektes

Ziel ist es, die Rote Liste auf ein neues organisatorisches Fundament zu stellen, um die Erstellungsprozesse und die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Länder- und Bundesbehörden und im Naturschutz tätigen zu optimieren und langfristig zu garantieren. Neben der Einbindung der Bundesländer und der wissenschaftlichen Koordinatoren der Roten Listen wird es wesentlich darum gehen, für eine effiziente Fortschreibung der Roten Liste in der Durchführungsphase ab 2015 die Datengrundlagen deutlich zu verbessern und IT-Werkzeuge bereitzustellen.


Weitere Information gibt Ihnen gern:
Prof. Dr. Walter G. Berendsohn, Freie Universität Berlin, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Telefon: 030 / 838-50143, E-Mail: w.berendsohn[at]bgbm.org

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter: http://idw-online.de/de/news455569

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution9


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Freie Universität Berlin, Gesche Hohlstein, 09.12.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2011