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INSEKTEN/167: NABU ruft zur Meldung von Wildbienen auf (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 21. Mai 2010 - Artenschutz/Biodiversität

Wo fliegen die Roten Mauerbienen?

NABU ruft zur Meldung von Wildbienen auf


Düsseldorf - Jetzt fliegen sie wieder häufig - Hummeln- und Wespen-Königinnen sowie zahlreiche Wildbienen auf Nestplatzsuche. Einige von ihnen sind bereits seit März aktiv - und damit weit vor den Honigbienen. Als effiziente Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen sowie als natürliche Gegenspieler von Schadinsekten spielen sie eine zentrale Rolle für den Fortbestand unserer vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft. Doch viele der rund 500 heimischen Wildbienenarten sind aufgrund fehlender geeigneter Lebensräume selbst im Fortbestand bedroht. Deshalb ruft die NABU-Naturschutzstation Münsterland im Rahmen ihres neuen Wildbienenprojektes dazu auf, Beobachtungen von Wildbienen zu melden. Besonders leicht lässt sich die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) beobachten.

Die Rote Mauerbiene ist eine der häufigsten heimischen Wildbienenarten. Von April bis Juli trifft man sie an strukturreichen Waldrändern, Waldlichtungen und Gärten ebenso wie im übrigen Siedlungsbe-reich an. "Sowohl bei der Wahl ihrer Pollenquellen als auch bei der Wahl ihrer Nistplätze ist die Rote Mauerbiene recht flexibel, deshalb sieht man sie noch ziemlich oft", erklärt Dr. Thomas Hövelmann, Projektleiter bei der NABU-Naturschutzstation Münsterland. So nutze sie Hohlräume jeglicher Art als Nistplatz: Ob Fraßgänge in Holz, hohle Stängel, Ritzen oder Löcher in Mauer- oder Lehmwänden, fast überall könne man sie antreffen, wenn die Stellen besonnt und regengeschützt seien. Sage der Biene ein Hohlraum zu, krabbele sie hinein und lege dort passende Niströhren an, in denen sich ihre Larven entwickeln würden. Die Rote Mauerbiene sei auch eine der ersten Wildbienen, die an Nisthilfen, den sogenannten Bienenhotels, angetroffen werde. "Angst vor Stichen muss man beim Beobachten der Mauerbiene übrigens nicht haben, denn sie ist für Menschen völlig ungefährlich", so Hövelmann.

Um einen Überblick über die Verbreitung der Roten Mauerbiene in Nordrhein-Westfalen zu bekommen, soll sie nun im Rahmen des vom Land NRW geförderten und von der NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V. durchgeführten Projektes "Wildbienen in der Umweltbildung" erfasst werden. Hövelmann: "Die ökologische Bedeutung, ihre Vielfalt, die besonderen Möglichkeiten zu ihrer Beobachtung und vergleichsweise leicht umsetzbare Maßnahmen zu ihrer Förderung machen insbesondere die Wildbienen zu hervorragend geeigneten Objekten für den Einsatz in der Umweltbildung."

Der NABU bittet daher darum, Beobachtungen der Roten Mauerbiene unter der Telefonnummer 02501 / 9719436 oder unter wildbienen@NABU-Station.de zu melden. Neben dem Datum sollten möglichst auch Angaben zum genauen Ort sowie zur Anzahl der beobachteten Tiere gemacht werden.

Weitere Informationen zu Wildbienen und dem Projekt "Wildbienen in der Umweltbildung", das vom Land NRW finanziert wird, sind unter www.Wildbienen-Umweltbildung.de zu finden.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 28/10, 21. Mai 2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Info@NABU-NRW.de
Internet: www.NABU-NRW.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2010