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INSEKTEN/218: Bienengewimmel auf dem Rasen - harmlose Sandbienen (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 22. April 2013

Artenschutz - harmlose Sandbienen

Bienengewimmel auf dem Rasen - NABU: Sandbienen sind harmlos



Der Frühling ist endlich da, die Natur ist in voller Blüte. Viele Gartenbesitzer stehen schlagartig vor einem Rätsel: Im Garten summen von einem Tag auf den anderen zahlreiche Bienen hektisch knapp über dem Boden hin und her. Viele Menschen wenden sich Rat suchend an den NABU. Rainer Michalski von der NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe beruhigt: "Auch wenn das Gewimmel vielleicht gefährlich aussieht, ist es harmlos. Es handelt sich um Männchen verschiedener Sandbienenarten, die auf eine Chance zur Paarung warten und nicht stechen können". Von der Wärme hervorgelockt, schlüpften sie häufig alle an einem Tag aus den im Vorjahr von den Müttern gebauten Erdnestern und blieben in deren Nähe. Die Weibchen folgten einige Tage später.

Foto: © NABU/Rainer Michalski

Eine Weiden-Sandbiene auf einer Löwenzahnblüte. Die Weiden-Sandbiene ist nur eine von mehr als 100 Arten der Gattung in Deutschland.
Foto: © NABU/Rainer Michalski

Aber Bienen sind Bienen - auch wenn es sich bei den geschützten Tieren um wichtige Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen handelt. Da denkt man doch direkt an schmerzhafte Bienenstiche! "Sandbienen sind nicht aggressiv und verteidigen ihre Nester nicht. Auch wenn die Weibchen über einen Stachel verfügen, mit dem sie sich in höchster Gefahr verteidigen, ist dieser zu schwach, um menschliche Haut zu durchdringen" erklärt Michalski. Der Rasen könne also gefahrlos weiter genutzt werden.

Und wie lange dauert das Phänomen? "Haben sich die Bienenmännchen verpaart, sterben sie. Die Weibchen dagegen beginnen jedes für sich, aber gerne in Nachbarschaft zu Artgenossinnen, mit dem Bau eines Nestes. Sie sind viel beschäftigt und daher selten zu sehen. Von ihren Aktivitäten künden kleine Erdhaufen mit einem Loch in der Mitte. Nach etwa vier Wochen ist alles vorbei - bis zum nächsten Frühling. Nutzen Sie also jetzt die Gelegenheit, das interessante Verhalten der Tiere zu beobachten", so der Naturschützer abschließend.

Foto: © NABU/Rainer Michalski

Eine Sandbiene am Nest. Beeindruckend ist der im Vergleich riesige Erdhaufen, den das nur etwa 1,5 cm lange Tier in nur einem Tag beim Nestbau aufgehäuft hat. Daneben sind weitere Nester erkennbar.
Foto: © NABU/Rainer Michalski

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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz, 22.04.2013
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Telefon: 06133/507 988, Fax: 06133/507 989
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Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2013