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INSEKTEN/226: Libelle des Jahres 2014 - Kleine Moosjungfer (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 2. Januar 2014

Libelle des Jahres 2014 ist die Kleine Moosjungfer



Berlin: Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) ist Libelle des Jahres 2014. Das teilten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) mit. Entsprechend der Roten Liste der in Deutschland heimischen Libellen werde die Kleine Moosjungfer inzwischen als "gefährdet" eingestuft. In einigen Regionen sei ihr Bestand bereits rückläufig, so die Verbände.

Kleine Moosjungfer von vorne - Foto: © Günter L. Loos

Foto: © Günter L. Loos

"Die Gefährdung der Libellen steht beispielhaft für die generelle Bedrohung der Natur. Die Kleine Moosjungfer leidet unter dem Schwund von Mooren, in denen sie normalerweise häufig vorkommt. Überhöhter Fischbesatz, Drainagen, Nährstoffeinträge aus dem Verkehr und aus der industriellen Landwirtschaft sind die Hauptursachen für den Rückgang der Libellen", sagte Nehle Hoffer, Libellenexpertin beim BUND.

Kleine Moosjungfer in Obelisk-Stellung - Foto: © Günter L. Loos

Foto: © Günter L. Loos

Die Kleine Moosjungfer erreicht eine Körpergröße von nur etwa dreieinhalb Zentimetern, ihre Flügelspannweite beträgt lediglich drei Zentimeter. Damit gehört sie zu den kleinsten heimischen Moosjungfer-Libellenarten. Erkennbar ist sie an ihrer weißen Stirn und roten oder gelblichen Flecken auf schwarzem Grund. Männliche Tiere verfärben sich im Laufe ihres Lebens. Die zunächst gelblichen Flecken der jungen Libellen strahlen bei älteren Männchen blutrot. Die Kleine Moosjungfer ist eine typische Frühlingsart. Anfang Mai beginnt ihr Schlüpfen, das sich bis in den Juli fortsetzt. Ihre Hauptflugzeit liegt dann zwischen Mitte Mai und Anfang Juli.

Paarungsrad - Foto: © Günter L. Loos

Foto: © Günter L. Loos

"Kleine Moosjungfern leben vor allem in Hochmooren und Verlandungszonen von Moorseen", sagte Jürgen Ott von der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen. "Die Larven entwickeln sich nur in fischfreien bzw. fischarmen Gewässern, denn Fische sind die natürlichen Fressfeinde der Larven. Optimal für Libellen sind nährstoffarme und saure Gewässer mit zur Paarung und Jagd geeigneten Wasserflächen. Sie bevorzugen außerdem Verlandungszonen mit Torfmoosen, wo die Weibchen ihre Eier ablegen können und die Larven Unterschlupf finden", so Ott. An den Ufern von Feuchtgebieten seien vor allem die Männchen der Kleinen Moosjungfer auf ihren Sitzwarten zu beobachten. Dort hielten sie nach Weibchen Ausschau.

Männchen der Kleinen Moosjungfer - Foto: © Günter L. Loos

Foto: © Günter L. Loos

Der BUND und die Odonatologen-Gesellschaft GdO küren die Libelle des Jahres seit 2011. Die beiden Verbände wollen damit auf die Bedrohung dieser faszinierenden Insekten und ihrer Lebensräume aufmerksam machen.


Einen "Steckbrief" der Kleinen Moosjungfer finden Sie hier:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/biologische_vielfalt/140102_bund_biologische_vielfalt_libellen_libelle_des_jahres_steckbrief.pdf

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 02.01.2014
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Januar 2014