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INSEKTEN/262: "Goldene Acht" ist Schmetterling des Jahres 2017 (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 24. November 2016

"Goldene Acht" ist Schmetterling des Jahres 2017


Düsseldorf, 24.11.2016 | Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen haben die "Goldene Acht" (Colias hyale) zum Schmetterling des Jahres 2017 gekürt, um auf den Rückgang des Falters aufmerksam zu machen. Seine Raupen ernähren sich von Luzerne und Klee und brauchen naturnahe blütenreiche Wiesen oder Weiden. "Mit der Intensivierung der Landwirtschaft schwindet der Lebensraum der Goldenen Acht zusehends", sagte Jochen Behrmann von der BUND NRW Naturschutzstiftung.


Eine Goldene Acht im Gras - Foto: © H. Ziegler

Foto: © H. Ziegler

"Luzerne und Klee werden kaum noch als Gründünger oder Viehfutter angebaut. Stattdessen wird heute mit Gülle und Kunstdünger gedüngt, und Importsoja dient als Viehfutter. Das verändert auch die Welt der Falter zum Schlechten", sagte Behrmann. Bundesweit gilt der Schmetterling des Jahres 2017 noch als ungefährdet, in Nordrhein-Westfalen und einigen anderen Bundesländern jedoch steht er bereits auf der Roten Liste als gefährdet.


Winziges Ei auf einem Halm oder Blatt, in Vergrößerung - Foto: © W. Wagner

Ei der Goldenen Acht
Foto: © W. Wagner

Die Falter sind von Mai bis Oktober zu beobachten. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa vier Zentimeter. Die Männchen weisen eine gelbe und die Weibchen eine grünlich-weiße Färbung auf. Charakteristisch sind der namensgebende achtförmige, rot umrandete Fleck auf der Flügel-Unterseite, die dunkle Randbinde sowie die schwarzen und orangefarbenen Flecken.


Foto: © D. Bartsch - Raupe auf einer Pflanze

Raupe der Goldenen Acht
Foto: © D. Bartsch

Die "Goldene Acht" ist in Mittel- und Osteuropa sowie in den gemäßigten Zonen Asiens verbreitet. Als Wanderfalter legt sie nicht selten mehrere hundert Kilometer zurück. Über das Jahr bringt die Art drei oder sogar vier Generationen hervor, die als Raupen überwintern. Dass der Falter auch unter vielen anderen Namen wie "Posthörnchen", "Weißklee-Gelbling", "Gelber Heufalter", "Gemeiner Heufalter" oder auch "Kleegelbling" bekannt ist, deutet darauf hin, dass die "Goldene Acht" früher sehr häufig vorkam.


Puppe hängt, mit dünnem Faden befestigt, an einem Zweig - Foto: © W. Schön

Puppe der Goldenen Acht
Foto: © W. Schön

Schwer zu unterscheiden ist die "Goldene Acht" als ausgewachsener Schmetterling von dem nahe verwandten Hufeisenklee-Gelbling. Die beiden gelten als Zwillingsarten. Nur bei den älteren Raupen gelingt es, die "Goldene Acht" zweifelsfrei zu identifizieren: Während die Raupen des Hufeisenklee-Gelblings vier auffällige gelbe Längslinien mit schwarzen Flecken haben, sind bei den Raupen der "Goldenen Acht" nur zwei dünne gelbliche Seitenlinien erkennbar.


Vergleich der beiden Raupen: die des Hufeisenklee-Gelblings ist stärker gefärbt und kleiner - Foto: © W. Schön

oben Goldene Acht, unten Hufeisenklee-Gelbling
Foto: © W. Schön


Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen küren seit 2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und Bedrohung der Schmetterlinge aufmerksam zu machen. Nur ein Drittel der Tag- und die Hälfte der Nachtfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.



weitere Informationen:
www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling 2017

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Quelle:
Presseinformation, 24.11.2016
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2016

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