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PFLANZEN/143: Die scharf-würzige Kapuzinerkresse - Arzneipflanze des Jahres 2013 (aid)


aid-Newsletter Nr. 01 vom 2. Januar 2013

Die scharf-würzige Kapuzinerkresse

Arzneipflanze des Jahres 2013



(aid) - Die Große Kapuzinerkresse ist die Arzneipflanze des Jahres 2013. Bereits die Inkas nutzten die Pflanze als Schmerz- und Wundheilmittel, informiert der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg. Die Kapuzinerkresse ist nicht nur reich an Vitamin C, sondern auch an sogenannten Glucosinolaten, die für den scharfen Geschmack der Blüten und Blätter verantwortlich sind. Im Körper werden sie zu Senfölen umgewandelt, die antibakteriell sowie entzündungshemmend wirken und die Durchblutung fördern. Daher wird die Kapuzinerkresse in der Naturmedizin auch zur Behandlung von Infektionen der Atemwege und Harnwege eingesetzt.

Die Kapuzinerkresse ist ursprünglich in den Anden Perus und Boliviens beheimatet, wurde aber auch in kühleren Regionen Mittel- und Südamerikas angebaut. Ende des 16. Jahrhunderts kam die Pflanze nach Europa und sorgte vor allem in den Klostergärten für eine leuchtend gelb-orange bis rote Blütenpracht. Heute ist sie in vielen Gärten als Zier- und Gewürzpflanze zu finden.

Die bekannteste Art ist die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Sie blüht von Juni bis Oktober und gedeiht besonders gut an einem sonnigen Standort. Die langen kletternden Ranken besitzen schildförmige Blätter mit einem wachsartigen Belag. Die Kapuzinerkresse ist frostempfindlich und muss im Frühjahr wieder neu ausgesät werden. Hobbygärtner pflanzen sie gerne neben Kohlgewächse, Rosen und unter Obstbäume, da sie Schädlinge wie den Kleinen Kohlweißling und Blattläuse fernhält. Der Name ist übrigens auf die Form der Blüten bezogen, die an die Kapuzen von Mönchskutten erinnern.

Die Blüten und die jungen frischen Blätter sind essbar und haben ein angenehm scharf-würziges Aroma. Wer sie im eigenen Garten anpflanzt, kann vom Frühsommer bis zum Herbst nach Bedarf ernten. Die pfeffrig-scharfen Blätter schmecken fein gehackt auf dem Butterbrot, im Salat, in Kräutersoßen, im Quark und in Dips, im Omelette und zu Pellkartoffeln. Die dekorativen Blüten haben ein etwas milderes Aroma und geben Salaten, Suppen und Desserts eine besondere Note. Die Blütenknospen können in Essig eingelegt werden und ähnlich wie Kapern Soßen, Salate und Antipasti verfeinern.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de, Tipps für Hobbygärtner, Kulturen - Gartenkräuter
aid-Heft "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten", Bestell-Nr. 61-1192, Preis: 3,00 EUR, http://www.aid-medienshop.de
www.klostermedizin.de

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Quelle:
aid-Newsletter 01 vom 2.1.2013
Herausgeber: aid infodienst
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53123 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2013