Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → ARTENSCHUTZ

VÖGEL/560: Harte Zeiten für Greifvögel und Eulen - Scheunen auf für Schleiereulen (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz
Presseinformation vom 1. Februar 2010

Harte Zeiten für Greifvögel und Eulen

Der Landesbund für Vogelschutz fordert: Scheunen auf für Schleiereulen


Hilpoltstein. Viele von uns freuen sich über den nun schon seit Wochen andauernden "richtigen" Winter, alle Felder und Wiesen erstrahlen im prachtvollen Weiß. Doch für unsere Greifvögel und Eulen herrscht nun eine harte Zeit der Entbehrungen. Die geschlossene Schneedecke verdeckt ihnen die Sicht auf ihre Hauptnahrung, die Mäuse. Deshalb ruft der Landesbund für Vogelschutz (LBV) alle Landwirte sowie die Kirchen auf, ihre Gebäude für die Schleiereule und Waldkauz zu öffnen und ihnen so das Überleben in den Wintermonaten zu erleichtern.

Im Gegensatz zu früher, als Waldkauz und Schleiereule noch unsere häufigsten Eulen waren, ist es mittlerweile schlechter um den Bestand dieser Arten bestellt. "Unter natürlichen Bedingungen können die winterlichen Verluste in guten Mäusejahren mit milden Wintern wieder ausgeglichen werden. Das durch die Intensivierung der Landwirtschaft reduzierte Nahrungsangebot und der zunehmende Verlust von Winterquartieren in Kirchtürmen und älteren Wirtschaftsgebäuden haben die Bestände der Schleiereule in vielen bayerischen Regionen deutlich zurückgehen lassen", so Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Artenschutzreferent.

Deshalb ist es im Winter wichtig, dass diesem ausgesprochenen Kulturfolger, der in unmittelbarer Nähe des Menschen brütet, Zugang zu Scheunen, Maschinenhallen, Kirchen und anderen Gebäuden geschaffen wird. Als Dank für die Beherbergung fängt dieser Nachtgreif dann Mäuse und andere Kleinsäuger in den Gebäuden und hilft somit den Besitzern, Schäden im und am Gebäude zu vermeiden. Dabei reicht es, wenn eine Öffnung von 20 mal 20 cm als Einflug vorhanden ist, also eine offene Dachluke oder ein nicht ganz geschlossenes Scheunentor.

Sowohl der Schleiereule, als auch anderen Mäusejägern kann dadurch über den Winter geholfen werden, dass an sonnigen Stellen, an denen der Schnee schnell abtaut, Stroh und Dreschabfälle ausgelegt werden. Dadurch lockt man Mäuse an, die dann für Greifvögel und Eulen leichter zu erbeuten sind.

Wer mehr über den Schutz der Schleiereule und auch anderer Eulen, sowohl im Winter als auch während der Brutzeit, wissen will, kann beim Landesbund für Vogelschutz, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel. 09174/4775-0 die Eulenbroschüre gegen 2,20 Euro in Briefmarken anfordern oder sich Adressen der örtlichen Eulenschutzgruppen erfragen.


*


Quelle:
Presseinformation, 01.02.2010
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Verband für Arten- und Biotopschutz
Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel. 09174/4775-0, Fax 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2010