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VÖGEL/819: Hamburger Störche starten in neue Brutsaison (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 14. Mai 2012

Lebensraumverlust bedroht Jungstörche

In Hamburg starten Störche jetzt in neue Brutsaison



Nach Zählungen des NABU halten sich aktuell 22 Weißstorchpaare in Hamburg auf. Während die Frühheimkehrer schon Junge haben, fangen die Spätheimkehrer erst mit dem Brüten an. Im vergangenen Jahr zogen 19 Weißstorchpaare insgesamt 46 Junge erfolgreich groß. 2011 war damit das Jahr mit der bisher besten Brutbilanz in Hamburg seit 50 Jahren. Die "Internetstars" unter den Störchen, Rolf und Maria, ziehen zurzeit auf dem Hof Grundmann drei Junge auf, die unter www.NABU- Hamburg.de/storchenwebcam "live" beobachtet werden können. Zwei Jungstörche warfen sie aus dem Nest - wahrscheinlich wegen Nahrungsmangel.

"Die Anzahl der gezählten Weißstorchpaare in diesem Jahr freut mich natürlich außerordentlich", sagt NABU-Storchenexperte Jürgen Pelch. "Jetzt bleibt abzuwarten, ob auch alle Paare anfangen zu brüten und eine erfolgreiche Aufzucht schaffen." Seit etwa 10 Jahren ist der Storchenbestand in der Hansestadt stabil. Im Schnitt brüteten in diesem Zeitraum pro Jahr 14 Storchenpaare erfolgreich. Dass die Brutzahlen aber nicht mehr die Werte von 1947 mit 43 Paaren und 1934 mit 97 Paaren erreichen, liegt nach Ansicht des NABU nicht am Mangel an Horsten. Vielmehr ist der Lebensraumverlust eine ernstzunehmende Bedrohung für den Bestand der Tiere. "Nach wie vor werden Feuchtwiesen zerstört, weil diese z.B. in Maisäcker für die Energiegewinnung umgewandelt werden", erläutert Jürgen Pelch die Problematik. "Das erschwert den Störchen die Nahrungssuche, denn jedes Storchenpaar benötigt in Horstnähe feuchtes Grünland so groß wie 26 Fußballfelder, um ihre Jungen großziehen zu können." Auch aus d iesem Grund pflegt und entwickelt der NABU Hamburg in den Kirchwerder Wiesen die wichtigen Feuchtwiesen. Der Lebensraum der Störche ist aber nicht nur bei uns bedroht. In ihren Überwinterungsgebieten in Afrika werden Dürreperioden und der intensive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft zum Problem für die Tiere, die so kaum Nahrung und Wasser zum Überleben finden können.

Einblicke in das Storchennest der Störche Rolf und Maria gibt es unter www.NABU-Hamburg.de/storchenwebcam. Den NABU-Storchenschutz kann man mit dem Kauf der CD "Segeln mit dem Wind" von Rüdiger Wolff unterstützen. Die CD kostet 5,- Euro. Bezug: NABU-Infozentrum, Osterstraße 58, 20259 Hamburg, Öffnungszeiten: Mo bis Do 14 bis 17 Uhr (Bestellung per Fax: 040/69708919 oder eMail: info@NABU-Hamburg.de). Mehr Infos unter www.NABU-Hamburg.de/stoerche.

Bei Rückfragen: Jürgen Pelch, Tel.: 0175 / 890 61 73

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E-Mail: Quellmalz@NABU-Hamburg.de

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 61/12, 14.05.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
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E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Mai 2012