Vogelkundler des NABU in Thüringen melden den Zugbeginn einiger Vogelarten. Kampfläufer und Grünschenkel ziehen schon in ihre Überwinterungsgebiete, wobei Rauch- und Mehlschwalben jetzt aber auch noch mit der zweiten Jahresbrut beginnen.

Die meisten Menschen machen sich mitten im Sommer noch keine Gedanken um ein Winterquartier, doch bei vielen Vogelarten sieht das anders aus. Einige von ihnen sind jetzt schon auf dem Weg in die Überwinterungsgebiete. Vogelkundler sichten aktuell in Thüringen auch schon Bruchwasserläufer, Flussuferläufer, Grünschenkel und Kampfläufer. "Diese Vögel zählen zu den sogenannten Limikolen und machen in Thüringen Rast, um Nahrung an unseren Seen oder Flüssen zu suchen. Diese Arten kommen aus Nordeuropa und Nordasien und ziehen weiter nach Afrika, wo sie in großen Feuchtgebieten überwintern. Je nach dem wie sich das Wetter entwickelt und es bei uns noch genügend Nahrung gibt, erfolgt der Weiterzug nach Süden", erklärt Klaus Lieder, der Vorsitzende des Landesfachausschusses für Ornithologie im NABU Thüringen. Als erstes ziehen bei diesen nordischen Arten die Altvögel, die das Brutgeschäft beendet haben oder deren Brut gescheitert ist. Im August und September folgt dann die große Masse der diesjährigen Jungvögel dieser Vogelarten nach.

Kampfläufer im Flug
Foto: © Tom Dove

"Jetzt als nächstes machen sich die Mauersegler auf den Weg nach Afrika. Wobei es ein schlechtes Jahr für die Mauersegler und viele andere Vogelarten war. Eine lange Regenperiode Ende Mai und Anfang Juni machte ihnen das Leben schwer, da nur wenige Insekten als Nahrung für die Jungvögel verfügbar waren", so der Vogelexperte.

In den kommenden Tagen ziehen unter anderem Vogelarten wie Pirol, Kuckuck und Sumpfrohrsänger nach Süden. Die Vögel sind dabei oft vielen Gefahren ausgesetzt und gerade Limikolen, die zu den etwas größeren Vögeln zählen, können in Mittelmeerstaaten der Jagd zum Opfer fallen. Weitere Gefahrenquellen sind natürliche Feinde und stürmisches Wetter.

Zu den Vogelarten, die jetzt noch mit einer zweiten Brut beginnen, zählen Rauchschwalbe, Mehlschwalbe und Hausrotschwanz. Die jungen Schwalben werden oft erst im September flügge und ziehen dann kurz darauf mit den Eltern nach Süden. Deshalb ist es jetzt wichtig, Schwalben bei der Brut nicht zu stören.

Um den Schwalben zu helfen und diejenigen zu unterstützen, die Schwalbennester an ihren Häusern dulden, hat der NABU Thüringen die Aktion "Schwalben willkommen!" ins Leben gerufen. Durch die Verleihung einer Plakette für schwalbenfreundliche Häuser und Gemeinden in Thüringen will der NABU Menschen dafür danken, dass sie sich für den Schwalbenschutz einsetzen. Wer sich für den Schwalbenschutz einsetzt oder jemanden kennt, der dies tut, kann sich gerne beim NABU Thüringen melden. Weitere Infos unter www.NABU-Thueringen.de.

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