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KOHLEALARM/484: Klimakampf und Kohlefront - in Tierkostümen nachgesetzt ... (#hambigehtweiter)


#hambigehtweiter - Pressemitteilung vom 14. Oktober 2018

Aktion Hambacher Tagebau

+++ Aktivisten unternehmen Grubenspaziergang im Tagebau Hambach +++ Nach dem Rodungsstop im Hambacher Forst fordern sie eine Gesellschaft ohne fossile Energien +++


Buir: Am Sonntagmorgen ist eine Gruppe von Klima-Aktivist*innen in Tierkostümen und mit bunten Transparenten in der Nähe des Hambacher Waldes in den Tagebau Hambach eingedrungen. Die Aktivist*innen wollen mit ihrer Aktion die Kohlebagger zum Stillstand bringen und zeigen, dass trotz des Rodungsstops die Forderung nach einer fossilfreien Energiegewinnung nicht eingelöst wird.

Gut eine Woche, nachdem das Oberlandesgericht Münster einen vorläufigen Rodungsstop über den Hambacher Forst verfügte, machen die Aktivist*innen deutlich, dass es ihnen um mehr geht als nur den Wald: "Der Hambi geht weiter", erklärt der Aktivist Mike, "RWE, der graue Dinosaurier der deutschen Energiegewinnung, strauchelt." "Wir brauchen politische Entscheidungen, die die Gesellschaft in eine fossilfreie Energiegewinnung führen. Es muss endlich Verantwortung übernommen werden für die globalen Katastrophen, die unser massiver Energiekonsum zur Folge hat", erläutert Aktivistin Louisa Michels die Forderungen der Grubenspaziergänger*innen.

Die Aktion schließt an wochenlange Proteste im Hambacher Wald an. Der Konflikt um den Wald, der vom Energiekonzern RWE gerodet werden sollte, eskalierte in den letzten Wochen zusehends. Am letzten Wochenende versammelten sich 50.000 Menschen zu einer Großdemonstration am Hambacher Wald.

Durch die vielfältigen Proteste der letzten Wochen sehen die Aktivist*innen den Rückhalt für Braunkohle in der Bevölkerung schwinden. Sie stellen ihre Aktion gleichzeitig in größere wirtschaftliche Zusammenhänge: "Mir geht es bei dieser Aktion auch darum, die größeren Verbindungen aufzuzeigen. Das bedeutet einerseits für Klimagerechtigkeit einzustehen, und andererseits ist für mich völlig klar, dass wir keine tragfähigen Lösungen in der Energieversorgung finden, solange unser kapitalistisches Wirtschaftssystem uns zu Wachstum und Ausbeutung endlicher Ressourcen zwingt", so die Klima-Aktivistin Freya.

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Quelle:
#hambigehtweiter
E-Mail: baggerfahren@riseup.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2018

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