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KOHLEALARM/644: Klimakampf und Kohlefront - geblockte Lieferkette ... (Bündnis "deCOALonize Europe")


Bündnis "deCOALonize Europe" - Pressemitteilung vom 4. Oktober 2019

Schiffweg zum Steinkohlekraftwerk Moorburg blockiert + Bündnis "deCOALonize Europe" fordert Kohleausstieg + weitere Aktionen angekündigt


Hamburg, 04.10.19. In Hamburg starten die Aktionen des Bündnisses deCOALonize Europe mit einer Blockade der Kattwykbrücke. Über hundert Menschen verhindern mit einer Sitzblockade das Hochfahren der Hubbrücke. Somit kann über die Elbe kein Frachter das Kraftwerk Moorburg mit Steinkohle versorgen. Am Morgen demonstrierten bereits hunderte Menschen in Hamburg für die Schließung des Kohlehafens, dem größten deutschen Steinkohle-Seehafen. Mit diesen Aktionen machen die Aktivist*innen auf die dramatischen Folgen des Abbaus, Handels und der Verbrennung von Steinkohle aufmerksam. Dies ist die erste erfolgreiche Aktion zivilen Ungehorsams im Rahmen der Aktionstage.

Alexandra Korolewa, Leiterin der russischen Umweltorganisation EcoDefense sagt in einer Solidaritätsbotschaft: "Die Menschen hier müssen handeln und von der deutschen Regierung fordern, sofort aus der Kohle auszusteigen. Die Importe aus Russland müssen beendet werden. Wir können nicht zehn oder zwanzig Jahre länger warten. Stoppt nicht damit, nein zur Kohle und ja zu erneuerbaren Energien zu sagen". Korolewa beantragte im Juni in Deutschland politisches Asyl, da sie wie viele weitere Umweltschützer*innen in Russland bedroht wird.

Konzerne wie EnBW, steag, Vattenfall und RWE importieren die Kohle aus Ländern wie Russland, Kolumbien und den USA. In den Abbauregionen führt der Bergbau zu Vertreibung, Mord und Zerstörung von Lebensgrundlagen. Das Bündnis deCOALonize Europe kritisiert, dass dies Folgen der Energiewirtschaft in Deutschland seien und fordert den sofortigen Kohleausstieg.

"deCOALonize Europe schließt sich heute mit Aktionen dem Widerstand der Menschen in den Abbauregionen an. Wir blockieren heute an verschiedenen Orten die Steinkohle-Lieferkette. Das Klimapaket beweist wieder, dass die Bundesregierung lieber kapitalistische Interessen bedient, als Antworten auf die bevorstehende Klimakatastrophe zu finden.", sagt Aktivistin Jennifer Schneiders aus Hamburg.

deCOALonize Europe ist ein Bündnis von Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung, der Lateinamerika- und Russlandsolidarität und Initiativen gegen Kohle aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien. Sie haben sich zusammengeschlossen, um für den sofortigen Kohleausstieg und für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. In dem Buch "Still Burning -Vom Kampf gegen die Steinkohleindustrie" informiert das Bündnis über Steinkohleverbrennung in Deutschland und den Widerstand in den Abbauregionen.



Informationen zum Aktionsrahmen und vielem mehr:
https://decoalonize-europe.net

Twitter: #deCOALonizeEurope, @deCOALonize_eu

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Quelle:
Bündnis "deCOALonize Europe"
E-Mail: info@decoalonize-europe.net
Internet: https://decoalonize-europe.net/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2019

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