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AKTION/267: Aktionsquartett "Atomkraftwerke abwracken" (ROBIN WOOD-Magazin)


ROBIN WOOD-Magazin Nr. 105/2.2010
Zeitschrift für Umweltschutz und Ökologie

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Aktionsquartett: Atomkraftwerke abwracken


16. April 2010: Mit zeitgleichen Aktionen an den Atomkraftwerken Neckarwestheim, Brunsbüttel, Brokdorf und Krümmel demonstrierten AktivistInnen von ROBIN WOOD und ContrAtom für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie.

Neckarwestheim: Mit zwanzig AktivistInnen und zwei dreibeinigen Kletter-Türmen, Tripods, blockieren die ROBIN WOODlerInnen für mehrere Stunden die Liefereinfahrt des AKW Neckarwestheim. Mit einem Transparent, mit der Aufschrift "AUS JETZT!" fordern die Aktiven die sofortige Abschaltung des AKW Neckarwestheim, das allein durch Tricksereien des Betreiberkonzerns EnBW noch am Netz ist. Die EnBW lässt das Uralt-AKW NeckarwestNeckarwestheim heimI nicht mit voller Leistung laufen, um die ihnen laut Atomgesetz zustehenden Reststrommengen zu strecken - in der Hoffnung, dass Schwarz-Gelb eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten durchsetzt.

Brunsbüttel: Vier AktivistInnen von ROBIN WOOD und ContrAtom erklettern die Türme des Gaskraftwerkes am AKW Brunsbüttel um dazwischen ein Transparent mit der Aufschrift: "Mit Sicherheit unsicher - Es Reicht - Abschalten Sofort!" zu spannen. Auf Grund des Windes und Mitarbeiter, die plötzlich auf dem Dach des Gaskraftwerkes auftauchen, kann jedoch nur das kleinere an einem der Türme entrollt werden. "Stopp Atomkraftwerk" ist darauf zu lesen. Die ganze Aktion ist sehr entspannt und nachdem alle wieder auf festem Boden stehen und ihre Personalien aufgenommen werden, geht es fix weiter nach Brockdorf, um das schöne Panorama mit Tripod und der Kuppel zu bestaunen. Als Fotomotiv sind AKWs eben doch zu gebrauchen.

Brokdorf: Mit zwei Tripods blockieren wir die Einfahrt zum Atomkraftwerk und spannen zwischen ihnen ein Transparent. Dies ist meine erste Kletteraktion bei ROBIN WOOD und obwohl alles wunderbar sonnig und entspannt ist, stehe ich anfangs unter enormen Stress. Ich habe das Gefühl, alles übers Klettern vergessen zu haben. Letztendlich läuft aber alles sehr gut und dank einer großartigen Aktionsgruppe wie am Schnürchen. Nachdem ich dann auch endlich in unerreichbarer Höhe (also in vier bis fünf Metern) bin, kann ich die Situation von oben überblicken und erst hier fällt mir auf, wie friedlich alles ist.

Krümmel: Ein Kastenwagen fährt vor. Ein halbes Dutzend ROBIN WOOD-AktivistInnen springen hinaus und legen Leitern an den Zaun. Blitzschnell sind sie auf dem Gelände des AKW Krümmel. Dort wollen sie mit einem Banner dafür demonstrieren, dass der wegen einer Pannenserie abgeschaltete Schrottreaktor nie wieder ans Netz geht. Bauarbeiter aber vereiteln das. Sie halten vier der AktivistInnen fest, bis auch der Werkschutz eintrifft. Obwohl die Situation ruhig ist, zerrt ein Polizist einen Aktivisten von hinten zu Boden. Ein weiterer Aktivist, der schlichtend dazwischen gehen will, wird gewaltsam zur Seite gestoßen. Als die Vier schließlich nach Feststellung ihrer Personalien durch die Polizei wieder gehen können, nutzen sie die Gelegenheit und entrollen vor dem Haupteingang zum Gelände ein Transparent mit der Aufschrift: "Für Ökostrom - Vattenfall abschalten!" Die Nachricht macht die Runde, dass die Aktionen an den anderen drei AKW-Standorten Brokdorf, Brunsbüttel und Neckarwestheim stehen.


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:


Neckarwestheim
Brunsbüttel
Brokdorf


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Quelle:
ROBIN WOOD-Magazin Nr. 105/2.2010, S. 37
Zeitschrift für Umweltschutz und Ökologie
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juni 2010