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AKTION/438: Elbblockade am 10. Mai - Protest gegen Inbetriebnahme des Kohlkraftwerks Moorburg 2014 (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 8. Mai 2013

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz lehnt Inbetriebnahme des Kohlkraftwerks Moorburg in Hamburg 2014 ab

Aufruf zur Elbblockade am 10. Mai 2013 von "gegenstrom13" gegen die Inbetriebnahme



(Bonn, Hamburg, 08.05.2013) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ruft gemeinsam mit anderen Organisationen zur Teilnahme an der Elbblockade im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstages am 10. Mai 2013 ab 15.30 Uhr bei den Landungsbrücken auf.

Organisiert wird die Elbblockade von "gegenstrom13", einem Zusammenschluss von Umweltschutz- und Menschrechtsorganisationen, die am Freitag im Rahmen des Hafengeburtstages mit einer spektakulären Schiffsdemonstration gegen die Inbetriebnahme des Hamburger Kohlekraftwerks (KKW) Moorburg 2014 in Hamburg protestieren werden. Informationen über die Proteste zu Wasser und an Land findet man im Internet unter www.gegenstrom.13.de.

Dem Bündnis "gegenstrom13" gehört auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz an. Der in vielen Bereichen engagierte BBU fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und den Ausstieg aus der Kohlestromproduktion.

Der BBU verurteilt die geplante Inbetriebnahme des KKW Moorburg durch den Stromkonzern Vattenfall im nächsten Jahr scharf. "Es darf nicht sein, dass Vattenfall mit einer Klage vor dem internationalen Schiedsgerichtshof die Umweltstandards für Moorburg verwässert, dass sie nicht mehr dem EEG entsprechen. Der Strom wird in Deutschland nicht benötigt, sondern vermutlich in die Niederlande exportiert werden. Die Gewinne gehen nach Schweden zum Konzernsitz" so Regina Ludewig, Hamburger Mitglied im Vorstand des BBU.


Kohleabbau unter katastrophalen Bedingungen in Kolumbien

Die Kohle für das Kraftwerk wird unter katastrophalen ökologischen und menschenunwürdigen Bedingungen in Kolumbien abgebaut. 400.000 indigene BewohnerInnen der Wayuu sind in Nordkolumbien durch den Kohleabbau am härtesten betroffen. Landvertreibung durch Paramilitärs, Umweltzerstörung und Gewässerverschmutzung bedrohen ihre Lebensgrundlage. Viele werden schwer krank. Die Gewerkschaft Sintracarbon kämpft in Kolumbien für einen gerechten Lohn der Minenarbeiter und eine Anerkennung der schweren Gesundheitsschäden durch den Kohleabbau als Berufskrankheit. Ihr Streik konnte Anfang 2013 die Produktion der weltweit größten Kohlemine stilllegen. Viele Gewerkschafter werden mit dem Tode bedroht oder ermordet.

Das KKW Moorburg würde bei Volllastbetrieb 9 Mio Tonnen Co² jährlich ausstoßen. Feinstaub- und Schwermetallemissionen würden die angrenzenden Stadtteile wie Wilhelmsburg oder Billstedt schwer belasten und nach einer Greenpeace-Studie dort zu Lebensverkürzungen oder Toten führen.

Auch in der Bundesrepublik Deutschland lässt Vattenfall in der Lausitz unter verheerenden ökologischen Folgen Braunkohle abbauen. Grundwasserverseuchungen, Abholzung eines der letzten deutschen Urwälder und Vertreibung der örtlichen Bevölkerung aus jahrhundertealten Dörfern gehören auch dort zum Geschäft.

"Wir lehnen eine Stromerzeugung, die dermaßen ignorant mit katastrophalen ökologischen Folgen und der Verletzung von Menschenrechten einhergeht, scharf ab" sagt Umweltschützerin Regina Ludewig, "Stromerzeugung darf dauerhaft nur ökologisch vertretbar mit erneuerbaren Energien geschehen. Das sollte in einer Bürgergesellschaft, in einer Demokratie, eigentlich selbstverständlich sein. Und das sollte auch zu den ethischen Wirtschaftsstandards eines Stromkonzerns gehören", so Ludewig.

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 08.05.2013
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2013