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AKTION/534: Uranfabriken - Bundesumweltministerin muss klare Zeichen gegen Weiterbetrieb setzen! (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 27. Juni 2016

Uranfabriken: Bundesumweltministerin muss klare Zeichen setzen!


(Bonn, Gronau, Lingen, 27.06.2016) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert von Bundesumweltmisterin Barbara Hendricks klare Zeichen gegen den Weiterbetrieb der umstrittenen Uranfabriken in Gronau und Lingen. Ende letzter Woche hatte die Bundesregierung die einstimmige Forderung der Landes-Umweltminister nach Stilllegung der beiden Anlagen abgelehnt.[1]

Immer deutlicher wird, dass sich weder die Länder noch die Bundesregierung für die Uranfabriken zuständig und verantwortlich fühlen. "Die offizielle Kritik an den belgischen Atomkraftwerken ist absolut berechtigt. Es ist aber nicht hinnehmbar, dass sich die Bundesregierung und besonders die Länder NRW und Niedersachsen quasi unter dem Teppich verstecken, wenn es um Fragen zur Zukunft der eigenen Uranfabriken geht. Frau Hendricks steht in der Pflicht, gemeinsam mit ihren Länderkollegen Wenzel, Duin und Remmel unverzügliche konkrete Stilllegungspläne für die Uranfabriken auf den Tisch zu legen", fordert Udo Buchholz vom Vorstand des BBU.

Nach Angaben des BBU ist der Weiterbetrieb der Uranfabriken in Gronau und Lingen widersinnig und nicht hinnehmbar. In beiden Anlagen wird Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet, mit dem letztlich auch zahlreiche Atomkraftwerke in Belgien, in Frankreich und anderswo betrieben werden. Und bei der Uranverarbeitung fällt in großen Mengen Atommüll an, für den es keinen sicheren Entsorgungsweg gibt. "Mit dem Weiterbetrieb der Uranfabriken in Gronau und Lingen ist das Anwachsen der Atommüllberge vorprogrammiert", kritisiert Buchholz.

Anti-Atomkraft-Initiativen, der BBU und weitere Organisationen fordern schon lange die Beendigung jeglicher Uranverarbeitung. Sie werden sich weiterhin für die Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage und der Brennelementefabrik in Lingen einsetzen. Die Aktionen der Anti-Atomkraft-Bewegung richten sich zudem u. a. auch gegen den Uranabbau, der z. B. in Kanada oder Australien erfolgt, sowie gegen die zahlreichen Atomtransporte, die die einzelnen Atomanlagen untereinander verknüpfen.

Traditionell werden sich am 3. Juli wie an jedem ersten Sonntag im Monat Mitglieder mehrerer Anti-Atomkraft-Initiativen zum Sonntagsspaziergang an der Gronauer Urananreicherungsanlage treffen. Weitere Aktionen gegen die Uranfabriken in Gronau und Lingen werden aktuell vorbereitet. Auftrieb gibt den Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland sowie im Emsland die jüngste Anti-Atomkraft-Demonstration in Aachen: Dort hatten am Samstag (25. Juni) rund 4000 Menschen speziell gegen die belgischen Atomkraftwerke Doel und Tihange demonstriert.


[1] http://www.noz.de/deutschland-welt/wirtschaft/artikel/733564/atomfabriken-schliessen-bund-lasst-lander-aufforderung-kalt#gallery&0&0&733564

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 27.06.2016
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2016

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