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EUROPA/239: Beispiel nachhaltiger Stadtentwicklung in Europas erster "Grünen Hauptstadt" (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 4. Mai 2010

Umwelt: Europas erste "Grüne Hauptstadt" lässt an den Geheimnissen nachhaltiger Stadtentwicklung teilhaben


Stockholm, die erste "Grüne Hauptstadt" Europas, hat heute zwei visionäre Projekte vorgestellt, die für eine nachhaltige Stadtentwicklung beispielhaft sind. Bei einem Seminar in Brüssel erläuterten der Bürgermeister von Stockholm, Sten Nordin, und Vertreter der schwedischen Hauptstadt, wie die Lebensqualität der Stadtbewohner überall in Europa auf umweltschonende Weise verbessert werden kann. An dem von der Europäischen Kommission, dem Ausschuss der Regionen und der Stadt Stockholm organisierten Seminar nahm auch das für die Umwelt zuständige Kommissionsmitglied Potocnik teil.

EU-Umweltkommissar Potocnik erklärte: "Die Strategie Europa 2020 für eine langfristige Zukunftsfähigkeit erfordert Maßnahmen auf allen Ebenen, auch in den Regionen und Städten. Stockholm ist ein ausgezeichnetes Beispiel für Maßnahmen auf lokaler Ebene und ein Vorbild für andere Städte. Bei der Initiative "Grüne Hauptstädte Europas" geht es um Austausch. Durch die Zusammenarbeit bei Initiativen für die Städte können wir Städte schaffen, in denen die Menschen wirklich wohnen wollen, und andere dazu anregen, ihre Bemühungen zu verstärken.


Austausch bewährter Praktiken

Gegenstand des Seminars über nachhaltige Stadtentwicklung war die Frage, wie Stockholm, Europas grünes Vorbild, umweltfreundliches Wachstum mit nachhaltiger Entwicklung für seine fast 820.000 Einwohner verknüpft.

Vertreter der Stadt stellten zwei ehrgeizige Projekte vor. Die Teilnehmer erfuhren, wie ein heruntergekommenes Industriegebiet in eines der attraktivsten und modernsten Wohnviertel Europas umgewandelt werden soll. Das "Stockholm Royal Seaport"-Projekt soll weltweit ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung werden. Das Stadtviertel, in dem 10 000 Wohnungen und 30 000 Büroeinheiten sowie ein moderner Hafen vorgesehen sind, soll ab 2030 ohne fossile Brennstoffe auskommen, und die Kohlendioxidemissionen je Person sollen bis 2020 auf weniger als 1,5 Tonnen zurückgehen, was Stockholms Ruf als klimaangepasste Stadt festigen soll.

Im Mittelpunkt des zweiten Beispiels stand die Vision der Stadt, ausgedehnte Vororte aus der Nachkriegszeit in attraktive Bezirke mit energieeffizientem Wohnraum zu verwandeln - eine Herausforderung, der sich viele europäische Städte zu stellen haben. Das Järva-Projekt betrifft die an das Järvafältet-Naturschutzgebiet angrenzenden Stadtviertel, die zwischen 1965 und 1975 im Zuge des Millionenprojekts für den Wohnungsbau zur Bekämpfung der Wohnungsnot gebaut wurden.


Gastredner

Neben EU-Umweltkommissar Potocnik nahmen an der Abschlusssitzung Claude Turmes, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Europäischen Parlament, Charles Picqué, Ministerpräsident der Regierung der Region Brüssel Hauptstadt, Sten Nordin, Bürgermeister von Stockholm, Christian Maaß, Staatsrat für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg, sowie Ramón Luis Valcárcel Siso, erster Vizepräsident des Ausschusses der Regionen, teil.


Die Auszeichnung "Grüne Hauptstadt Europas"

Die jährlich vergebene Auszeichnung ist eine neue Initiative. Sie wird Städten verliehen, die beim Umweltschutz eine Vorreiterrolle spielen. Dabei wird geprüft, ob die Städte hohen Umweltstandards genügen und ob sie sich laufend ehrgeizige Ziele zur weiteren Verbesserung der Umwelt und zur nachhaltigen Entwicklung setzen. 2011 wird der Titel an Hamburg weitergegeben. Der Wettbewerb für die Vergabe der Auszeichnung für die Jahre 2012 und 2013 hat bereits die Schlussphase erreicht. Sechs Städte sind in die engere Auswahl gekommen: Barcelona, Malmö, Nantes, Nürnberg, Reykjavik und Vitoria-Gasteiz. Die Gewinner werden im Oktober auf der Konferenz über die Grüne Hauptstadt Europas in Stockholm bekannt gegeben.

Siehe auch IP/10/410
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/10/410&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=fr

Weitere Informationen sind zu finden unter:
http://ec.europa.eu/environment/europeangreencapital/index_en.htm


© Europäische Gemeinschaften, 1995-2009


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Quelle:
Pressemitteilung IP/10/491, 04.05.2010
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2010