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FORSCHUNG/947: Potentielle Invasoren - Vorsicht vor Kudzu und Rotkrebs (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 3/13
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Potentielle Invasoren

Vorsicht vor Kudzu und Rostkrebs



In Folge der Globalisierung werden immer mehr Tier- und Pflanzenarten weltweit verschleppt oder bewusst außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes angepflanzt oder ausgesetzt. Alleine in Deutschland haben sich nach Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz bereits über 800 solcher Arten in der freien Natur etablieren können.

Doch nur relativ wenige Arten beeinträchtigen die biologische Vielfalt. Von invasiven Arten allerdings können erhebliche negative Auswirkungen auf die heimischen Arten und Lebensgemeinschaften ausgehen. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wurde daher erstmals für Deutschland eine Warnliste invasiver Arten erarbeitet.

Die Liste enthält insgesamt 30 Tier- und Pflanzenarten, die bisher in Deutschland noch keine wildlebenden Vorkommen besitzen, aber das Potential dazu haben. Unter den Tierarten sind unter anderem das Grauhörnchen, das sich in Großbritannien auf Kosten des Eichhörnchen ausbreitet, sowie Verwandte des Amerikanischen Flusskrebses, der unsere europäischen Edelkrebse bereits fast vollständig verdrängt hat. Für all diese Arten soll jetzt geprüft werden, ob und welche Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden sollten, um ein Auftreten dieser Arten in freier Natur zu verhindern.

Bei den gelisteten Pflanzen handelt es sich neben Algen um Gefäßpflanzen wie den amerikanischen Kreuzstrauch oder den aus dem Kaukasus stammenden Sosnowsky-Bärenklau. Auch vor der lianenartigen, unter anderem bereits in der Schweiz vorkommenden Kudzu oder Kopoubohne warnen die Forscher, ebenso vor einer bestimmten Zuchtsorte des Sachalin-Staudenknöterichs. Diese wurde speziell für den Biomasseanbau entwickelt und wächst so dicht, dass sie andere Pflanzen einfach überwuchert.

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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 3/13, S. 47
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"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. August 2013