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GARTEN/347: Kurzer Spaß - Wildrosenblüte (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 30. Mai 2017

Kurzer Spaß: Wildrosenblüte


(Bremen, den 30.05.17) Die Wildrosenblüte ist in vollem Gange. Grund genug für den NABU, zu Spaziergängen aufzurufen, um die Pracht zu genießen. Dabei sollte man den Ausflug entlang von Feldern und Hecken nicht auf die lange Bank schieben: Schon in zwei Wochen ist die Hauptblüte vorbei. Auch im Garten macht die Urform der Rose als Winterfutter für Vögel und als Insekten-Lebensraum Sinn.


Wildrosenblüte in Großaufnahme - Foto: © NABU Bremen

Foto: © NABU Bremen

Hagebutten in voller Blütenpracht

"Wenn die Hundsrose blüht wird's für mich Sommer", verrät NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, "ich habe zwei große Büsche davon im Garten, die belauere ich regelrecht." Die nur knapp zwei Wochen dauernde Hauptblüte ist für den Naturschützer auch ein Sinnbild für verloren gegangene Geduld in der Gesellschaft. "Weihnachten ist auch deshalb so besonders, weil es nur einmal im Jahr ist und man sich so lange darauf freut. Spekulatius im Spätsommer zerstören für mich diesen Zauber genauso wie immerblühende Zuchtrosen."

Hilfreicher Strauch für 25 Vogelarten, 10 Wildbienen- und über 100 Insektenarten

Die jetzt zartrosa daherkommenden Hundsrosen-Blüten werden im Laufe des Sommers zu Hagebutten, die dann den ganzen Winter über als vitaminreicher Snack für mehr als 25 Vogelarten im Busch hängen. Auch wenn sie zart duften, bieten die Blüten keinen Nektar, nur Pollen. "Der ist aber als eiweißreiches Madenfutter im Bienenstock wichtig", weiß Sönke Hofmann. Neben Bienen fliegen jede Menge Insekten die Blütenpracht an: "Das summt und brummt nur so." Im stacheligen Busch hat schon manche Vogelfamilie einen katzensicheren Brutplatz gefunden.

'Hundsgemeiner' Strauch sollte wieder öfter wachsen dürfen

Der Name Hundsrose stammt von ihrer 'hundsgemeinen' Verbreitung, sie war früher viel öfter an Wald- und Wegrändern anzutreffen. Mittlerweile bereitet die Japanische oder Kartoffelrose mit den gedrungen Früchten mancherorts Probleme. "Auf den Inseln und an der Küste wurde dieser extrem anspruchslose und salzverträgliche Import früher angepflanzt. Nun verdrängt sie die wertvolle heimische Bibernell-Rose", beklagt der NABU.

Gartenrosen oft überzüchtet - Hagebuttenfrüchte als Erkennungsmerkmal wilderer Formen

In jedem naturnahen und vogelfreundlichen Garten sollte deshalb eine Ecke für die bis zu fünf Meter hoch werdende einheimische Hunds- oder Heckenrose reserviert werden. "Damit tut man nicht nur was für die gefiederten Freunde, auch zehn Wildbienenarten und über hundert andere Insekten sind auf sie angewiesen", so der Naturschützer. Wer Zuchtrosen anpflanzt, sollte darauf achten, dass diese nicht zu überzüchtet sondern noch nah an der Wildform seien. Das beste Zeichen dafür sind rote oder schwarze Hagebutten im Herbst.

Für angehende Naturgärtner bietet der NABU ab Herbst wieder die Möglichkeit, Wildsträucher wie die Hagebutte in günstigen Sammelbestellungen zu ordern. Die Bestelliste steht zum Download unter www.NABU-Bremen.de, das Projekt wird durch den Umweltsenator gefördert. Die Naturschützer haben auch zwei Broschüren mit Pflanzenlisten und praktischen Tipps zum Vogelschutz zusammengestellt. Diese gibt es gegen fünf Euro beim NABU, Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 30.05.2017
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juni 2017

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