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INITIATIVE/519: Blühflächen statt Rasen in der Stadt (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 6. Juni 2018

Blühflächen statt Rasen - UN-Dekade zeichnet NABU-Initiative aus
Neue Lebensräume und Futterquellen für Bienen und Vögel durch naturnahe Grünflächen in der Stadt

Priska Hinz, Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Bundeslandes Hessen, überreicht die Urkunde am morgigen Mittwoch, den 6. Juni, an die Projektträger.


Weiterstadt, 6. Juni 2018 - Im Rahmen des Projekts "Grünflächen innerörtlich" hat der NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen in den vergangenen Jahren öffentliche Flächen naturnah umgestaltet. Statt eintönigem Rasen wurden einheimische Blühmischungen ausgesät und mehrjährige Stauden gepflanzt. Die blütenreich umgestalteten Flächen bieten Insekten, Vögeln und anderen Tieren in der Stadt neue Nahrungsquellen und Lebensräume. Es zeigt sich zudem, dass sie weniger Pflege benötigen und daher kostengünstiger sind. Für diesen beispielhaften Ansatz zur Förderung der Biodiversität im urbanen Raum erhält der Naturschutzbund Weiterstadt heute die Auszeichnung der UN-Dekade.

Im Jahr 2016 wurden in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Weiterstadt und unter Beteiligung verschiedener Firmen die ersten Blühflächen durch die lokale NABU-Gruppe eingerichtet. Den Auftakt machte eine Verkehrsinsel in einem Gewerbegebiet. Im Frühjahr 2017 wurden weitere Grünabschnitte bepflanzt. Dazu gehören weitere Verkehrsinseln, Fahrbahnteiler, Grünanlagen und Wegränder.

Blütenreiche Flächen bieten vor allem Insekten wie Wildbienen und Schmetterlingen ein reiches Nahrungsangebot und sind Lebensraum für zahlreiche Tiere. So bevorzugen Zauneidechsen und Schrecken beispielsweise sandige, magere und trockenere Standorte. Die Erfahrungen aus den Pilotflächen in Weiterstadt sollen künftig auch bei der Neuanlage und Umgestaltung weiterer Grünanlagen berücksichtigt werden. Finanziert wird das Projekt vom NABU, der Fraport AG und der Stiftung Hessischer Naturschutz.

Die Jury der UN-Dekade begründet ihre Auszeichnung damit, dass die Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung von Verkehrsgrün ökologisch wirksam und gut übertragbar seien. Sie hebt zudem die gute Zusammenarbeit zwischen Kommune und Naturschutzverband hervor. Parallel zu dem Projekt "Grünflächen innerörtlich" setzt der NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen ein ähnliches Projekt in der Ackerlandschaft um: "Blühstreifen und Blühflächen in der Landwirtschaft" darf sich zukünftig ebenfalls "Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" nennen.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Zusätzlich zum regulären Wettbewerb zeichnet die UN-Dekade seit 2017 im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" auch vorbildliche Projekte aus, die das soziale Miteinander fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder -initiativen, institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen und Unternehmen sowie staatliche und nicht-staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.

Projektträger
NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V.
Am Kirchpfad 7
64331 Weiterstadt

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Quelle:
Presseinformation, 06.06.2018
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2018

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