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INITIATIVE/521: 20 Jahre Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)


Natur- und Umweltschutzverein Gronau e.V. - 22. Juni 2016

20 Jahre Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V.


Vor 20 Jahren wurde am 24. Juni 1998 der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V. gegründet. Seine aktuellen Vorstandsmitglieder sind Udo Buchholz, Anneliese Lembeck und Franz-Josef Rottmann.

Der NUG setzt sich für die natürlichen Lebensgrundlagen, für den Schutz der Natur und für die öffentliche Gesundheit ein, die durch Umweltgefahren bedroht wird. Der Verein, dem auch Mitglieder in den Niederlanden und sogar in Kambodscha angehören, beschäftigt sich mit vielfältigen Themen. Wichtige Arbeitsbereiche waren, bzw. sind, der Widerstand gegen das Gefahrstofflager der ehemaligen Fa. Drost in Gronau, sowie Proteste gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) und gegen die damit verbundenen hochgefährlichen Urantransporte. Ebenso wichtig ist für den NUG der Artenschutz. Als bedenklich bezeichnet der Verein zum Beispiel den Rückgang der Amphibien und der Wiesenvögel. Bienen und andere Insekten finden in der ausgeräumten Landschaft immer weniger Blütennektar und sterben immer häufiger an der Wirkung von Pestiziden.


Wasserfläche mit Binsen und Schilf, umgeben von Bäumen - Foto: © NUG

Im Gildehauser Venn
Foto: © NUG

2001 wurde der NUG Mitglied in der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen e. V. (LNU). Die LNU gehört zu den sogenannten anerkannten Naturschutzverbänden in NRW, zu denen somit auch der NUG gehört. In dieser Funktion bekommt der NUG zahlreiche Planungs- und Genehmigungsunterlagen zugestellt, zu denen er Stellungnahmen im Rahmen der Genehmigungsverfahren abgeben kann (z. B. zu neuen Bebauungsplänen oder zu neu geplanten Erdgasspeichern im Bereich Gronau-Epe). Nach dem Öl-Desaster im Amtsvenn vertritt der NUG die Auffassung, dass der Schutz des Amtsvenns zwischen Gronau und Ahaus verstärkt werden muss.

Als problematisch bezeichnet der NUG den ständigen Flächenverbrauch. Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten werden immer weiter bedroht und vernichtet. Der NUG lehnt die geplante Ostumgehung um Gronau-Epe ab und spricht sich für die bestmögliche Verlagerung von Transportgütern von LKW auf die Bahn aus. Die Fahrgastzahlen auf der Bahnstrecke Münster-Gronau-Enschede sind in den letzten Jahren erfreulich gestiegen. Das Gronauer Stadtbussystem ist dem steigenden Bedarf als Bahnzubringer anzupassen und entsprechend auszubauen. Den geplanten Bau des Gronauer Parkhauses bezeichnet der NUG-Vorstand als anachronistisch und lehnt ihn ab.

Massentierhaltungsbetriebe lehnt der Verein ebenfalls ab und er fordert eine ökologisch orientierte Landwirtschaft. Es sollte - auch der Gesundheit zuliebe - mehr pflanzliche Kost und weniger Fleisch konsumiert werden.

Im Kreis Borken, aber auch grenzüberschreitend in den Niederlanden und in Niedersachsen, ist der NUG mit anderen Naturschutzvereinigungen vernetzt. Fachliche Unterstützung bekommt er vom Landesbüro der Naturschutzverbände, das seinen Sitz in Oberhausen hat.

Nach der Atomkatastrophe in Fukushima hat der NUG den Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage mit organisiert, an dem sich 2011 rund 15.000 Menschen beteiligt hatten. Große Sorgen bereitet den NUG-Mitgliedern die Ballung der Atomanlagen in und um Gronau. Als eine der größten Gefahrenquellen der Region bezeichnet der NUG das Atomkraftwerk Lingen 2 und so haben auch am 9. Juni NUG-Mitglieder an einer überörtlichen Demonstration in Lingen teilgenommen. Doch der NUG engagiert sich nicht nur gegen die Atomanlagen im Nahbereich. Grundsätzlich fordert der NUG die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und auch aller sonstigen Atomanlagen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 22.06.2018
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V.
Mitglied der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt
Nordrhein-Westfalen e.V. (LNU)
c/o Siedlerweg 7, 48599 Gronau
Tel.: 02562-23125


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2018

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