Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 29. August 2023
Bundesfreiwilligendienst: Wir brauchen Wertschätzung statt Vernachlässigung
Miller: Mittelkürzung ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich freiwillig für Mensch, Natur und Klima einbringen
Berlin - Trotz Einigung bei der Kindergrundsicherung sollen im Bundeshaushalt 2024 umfassend Gelder im sozialen und zivilgesellschaftlichen Bereich gestrichen werden - so etwa 78 Millionen Euro für die Freiwilligendienste. Zur Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg appelliert der NABU an die Ampelregierung, zivilgesellschaftliches Engagement wieder mehr wertzuschätzen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Ob in der Jugendarbeit, in der Altenpflege oder im Umweltschutz: Mit ihrem Engagement leisten aktuell mehr als 30.000 Bundesfreiwillige einen bedeutenden Beitrag für unsere Gesellschaft. Doch seit Jahren ist dieser Bereich chronisch unterfinanziert. Dass die Gelder nun sogar noch gekürzt werden sollen, ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich freiwillig für Mensch, Natur und Klima einbringen. Dabei wird gerade jetzt völlig zurecht über die wachsende Bedeutung der Freiwilligendienste für die gesellschaftliche Teilhabe diskutiert. Statt Mittelkürzung und Vernachlässigung braucht zivilgesellschaftliches Engagement wieder mehr Wertschätzung und finanzielle Anerkennung - vor allem für die Freiwilligendienste. Liebe Ampelregierung, korrigieren Sie Ihren Fehler jetzt!"
Deutschlandweit kümmern sich mehr als 500 Bundesfreiwillige im NABU um
wertvolle Biotope, bedrohte Pflanzen und Tiere. An knapp 400
Einsatzstellen kartieren sie schützenswerte Natur, vermitteln Kindern
und Jugendlichen spannende Naturerlebnisse und entwickeln lokale
Umweltprojekte. Anders als beim freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ)
gibt es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersgrenze, nur die
Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein. Das bedeutet, dass auch
Berufstätige, die sich neu orientieren wollen, oder ältere Menschen
sinnvolle Möglichkeiten für ein Engagement für die Natur finden
können. Begleitet wird der Freiwilligendienst, der von den über
27-Jährigen auch in Teilzeit geleistet werden kann, durch informative und
lehrreiche Seminare. Der Bundesfreiwilligendienst kann mit einer Dauer
von sechs bis zwölf Monaten absolviert und ggf. auf 18 Monate
verlängert werden. Viele BFD-Leistende bleiben den Einsatzstellen
anschließend als Ehrenamtliche treu.
Weitere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst im NABU
https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/bundesfreiwilligendienst/index.html
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Quelle:
NABU Pressedienst, 29.08.2023
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 29. August 2023
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