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MELDUNG/089: Wasserwirtschaft sagt Herkulesstaude den Kampf an (Kreis Soest)


Kreis Soest - Pressemitteilung von Montag, 16. Mai 2011

Wasserwirtschaft sagt Herkulesstaude Kampf an

Bürger sollen Bestände melden oder selbst roden - Giftig und widerstandsfähig


Kreis Soest (kso.2011.05.16.224.ak/-rn). Als die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum, auch Riesenbärenklau) vor über 100 Jahren aus dem Kaukasus nach Europa eingeführt wurde, galt sie als willkommene, imposante Zierpflanze. Heute wollen die Experten den grünen Wucherer, der andere Pflanzen verdrängt, am liebsten wieder los werden. Deshalb bittet die Abteilung Umwelt des Kreises Bürgerinnen und Bürger Bestände zu melden oder sie selbst zu roden. Aber Vorsicht: Die Pflanze ist giftig! Hautkontakt muss vermieden werden! An den Bächen im Kreis Soest hat sich der Riesenbärenklau noch nicht so flächig ausgebreitet, wie in anderen Flusstälern. Deshalb beherzigt das Sachgebiet Wasserwirtschaft der Abteilung Umwelt die Redewendung "Wehret den Anfängen". "Was vor wenigen Jahren mit einer Handvoll Pflanzen begann, hat sich mittlerweile an einigen Standorten erheblich ausgebreitet. An jeder der verblühten Pflanzen hängen bis zu 50.000 Samen, die darauf warten, vom nächsten Hochwasser, dem Wind oder sonst wie verbreitet zu werden", beschreibt Annette Kühlmann, in der Wasserwirtschaft zuständig für ökologische Verbesserungsmaßnahmen an Gewässern, die Problematik. Daher appelliert sie, Standorte von Herkulesstauden ihrem Kollegen Michael Hoff, Telefon 02921/302209, E-Mail michael.hoff@kreis-soest.de zu melden.

Annette Kühlmann hofft auch, dass die Bürgerinnen oder Bürger selbst aktiv werden, wenn Herkulesstauden auf ihren Grundstücken auftauchen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sei aber nur bedingt möglich, betont sie. Besonders an Gewässern seien je nach Mittel bestimmte Mindestabstände einzuhalten.

Mit bis zu vier Metern Höhe und einem Stängel von bis zu zehn Zentimetern Durchmesser ist der Riesenbärenklau die größte Staude des europäischen Raumes. Er verdrängt und überwuchert die heimische Pflanzenwelt. Die schwimmfähigen Samen breiten sich besonders entlang von Fließgewässern besonders gut aus, und verdrängen die hier typischen Hochstauden wie zum Beispiel das wohlriechende Mädesüß und viele andere.

Eine besondere Gefährdung liegt allerdings in der Giftigkeit der Pflanze. Sie enthält photosensibilisierende Substanzen (Furanocumarine). Diese können bei Hautkontakt insbesondere in Kombination mit Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen. Sie können bis zu Verbrennungen zwieten Grades führen. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks können die Folge des Umgangs mit den Pflanzen sein.

Die Bekämpfung der Herkulesstaude ist äußerst schwierig. Mähen ist zwecklos, da die Pflanze immer wieder aus einer kräftigen Rübe austreibt und das Mähen lediglich zu einer Verzögerung der Blüte führt. Eine wirksame Methode ist das Durchstechen der Wurzelrübe ca. 10 bis 15 Zentimeter unter der Bodenoberfläche mit einem Spaten. Blütendolden die bereits reife Samen besitzen sollten in Folien verpackt und vernichtet werden, um eine weitere Verbreitung der acht bis zehn Jahre keimfähigen Samen zu verhindern. Alle Arbeiten sollten nur mit entsprechender Schutzkleidung (vollständige Bekleidung, Handschuhe und eine Schutzbrille mit seitlichem Schutz) durchgeführt werden, um Verbrennungen der Haut zu vermeiden.

Weitere Informationen zur Herkulesstaude und Bekämpfungsmöglichkeiten erhalten Sie auch auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer NRW www.landwirtschaftskammer.de.


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Quelle:
Pressemitteilung, 16. Mai 2011
Kreis Soest, Pressestelle
Hoher Weg 1-3, 59494 Soest
Telefon: 02921/303200, Fax: 02921/302603
E-Mail: Pressestelle@Kreis-Soest.de
Internet: www.kreis-soest.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2011