Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

MELDUNG/294: Kein Uranmüll-Dauerlager in Gronau - Mahnwache am 25.06. (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 21. Juni 2014

Kein Uranmüll-Dauerlager in Gronau

Mittwoch Mahnwache vor der UAA Gronau



In den letzten Jahren wurde neben der Gronauer Uranananreicherungsanlage eine Halle gebaut, in der dauerhaft 60.000 Tonnen Atommüll in Form von Uranoxid eingelagert werden sollen. Der Bau ist weitgehend abgeschlossen und am Mittwoch (25. Juni) soll seitens der Fachbehörden eine sogenannte "Bauzustandsbesichtigung" durchgeführt werden. Es ist zu befürchten, das noch in diesem Jahr mit der Einlagerung begonnen werden soll. Die Gronauer Grün Alternative Liste (GAL), Umweltverbände wie der BBU, Robin Wood und der BUND sowie Anti-Atomkraft-Initiativen haben sich wiederholt für einen Baustopp der Lagerhalle und gegen die Einlagerung des Uranmülls ausgesprochen. Das Uran, das in Gronau eingelagert weden soll, befindet sich derzeit in Frankreich. Zahlreiche hochgefährliche Transporte quer durch Frankreich und das Bundesgebiet wären erforderlich, um das radioaktive Material nach Gronau zu bringen. Mittwoch (25.06.) soll erneut in Gronau gegen die Urananreicherungsanlage, das Uranlager und die Urantransporte protestiert werden.

Udo Buchholz, Fraktionsvorsitzender der GAL im Rat der Stadt Gronau, hat sich intensiv mit der Planung des Uranlagers befasst und hat sich dazu auch mit der Gronauer Stadtverwaltung und dem NRW-Wirtschaftsministerium ausgetauscht. Das NRW-Wirtschaftsministerium ist die zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde für die Gronauer Urananreicherungsanlage und für die neue Uranlagerhalle. Auch Vertreter des Ministeriums werden bei der "Bauzustandsbesichtigung" präsent sein.

In der jüngsten Auseinandersetzung zwischen Buchholz, der Gronauer Stadtverwaltung und dem Ministerium ging es u. a. auch um die Frage, ob auch die im Rat der Stadt Gronau vertretenen Parteien und Wählergemeinschaften zu der "Bauzustandsbesichtigung" eingeladen werden. Udo Buchholz hält es für geboten, dass sich auch die Gronauer Ratsmitglieder über die Sicherheitsaspekte der Uranlagerung informieren können. Bucholz hält es für offensichtlich, dass die Halle nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert ist und dass die ewige Lagerung von Atommüll in Gronau nicht akzeptabel ist.

Vor einigen Tagen hat Buchholz den verantwortlichen NRW-Wirtschaftsminister Duin angeschrieben. In dem Schreiben heißt es u. a.: "Die Urananreicherungsanlage und die geplante Uran-Dauerlagerung sind bekanntlich heftig umstritten. Offensichtlich gibt es keinen Entsorgungsweg für den Gronauer Uranmüll und weder die Urananreicherungsanlage noch das neue Hallenlager sind gegen Flugzeugabstürze gesichert. Und das UF6-Freilager schon gar nicht. Dies alles ist fatal - zumal jetzt auch noch bekannt wurde, dass sich Eurofigther über Gronau "tummeln". Dem Geist des Brunsbüttel-Urteils folgend darf es keine Genehmigung für den Betrieb der Uranlagerhalle geben und die Urananreicherungsanlage muss sofort stillgelegt werden. Zum Schutz der Bevölkerung und um weiteren Uranmüll zu vermeiden." Zudem beantragt Buchholz in dem Schreiben an Minister Duin, "dass zu der Besichtigung auch die im Rat der Stadt Gronau vertretenen Fraktionen eingeladen werden. Der Rat der Stadt Gronau bzw. die in ihm vertretenen Fraktionen haben ein Recht darauf, vollumfänglich über den Zustand der Lagerhalle informiert zu werden."

Bis zum Ende der Woche lag noch keine Antwort des Ministers vor. Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen ruft jetzt anläßlich der "Bauzustandsbesichtigung" der Uranlagerhalle zu einer Mahnwache am Haupttor der Urananreicherungsanlage auf. Sie beginnt am Mittwoch (25. Juni) um 8.00 Uhr (Röntgenstraße 4).

Weitere Informationen dazu unter
http://www.sofa-ms.de/home.html.

Informationen zur GAL Gronau unter
www.gal-gronau.de.

*

Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 21.06.2014
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2014