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MASSNAHMEN/114: NABU lehnt Mülo-Ausgleich im NSG Borghorster Elbwiesen ab (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 23. Februar 2009

Borghorster Elbwiesen

NABU lehnt Ausgleich für die Naturzerstörung im Mühlenberger Loch in einem Naturschutzgebiet ab


Der NABU kritisiert die Entscheidung der Wirtschaftsbehörde, im Naturschutzgebiet "Borghorster Elbwiesen" für die Naturzerstörung in der Elbbucht "Mühlenberger Loch" neue Natur schaffen zu wollen. Zum einen hätte bereits gleichzeitig zum Bau der Airbus-Werft 2001 neuer Lebensraum für die Löffelente und andere seltene Vögel hergestellt werden müssen, erläutert der NABU die Bedingung für die Genehmigung des Baus. Zum anderen muss nach Ansicht des NABU Naturzerstörung grundsätzlich nicht in Schutzgebieten ausgeglichen werden.

"Der Wirtschaftsbehörde droht jetzt die nächste Niederlage", prophezeit Stephan Zirpel, Geschäftsführer des NABU Hamburg. "Die Behörde wollte bereits in dem Schutzgebiet Haseldorfer Marsch für die Zuschüttung der Elbbucht neue Natur schaffen. Das hat das Oberverwaltungsgericht Schleswig vor kurzem untersagt."

Naturschutzgebiete sind per se schon Rückzugsräume für seltene Tiere und Pflanzen. Zirpel: "Dort sind die Lebensräume schon optimal auf die Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen zugeschnitten. Eine weitere Aufwertung ist in den meisten Fällen gar nicht mehr möglich." Der NABU bezeichnet es als Skandal, dass für die zerstörte Natur im Mühlenberger Loch auch nach acht Jahren immer noch nicht ausreichend neuer Naturraum geschaffen wurde. "Scheitert der Plan der Wirtschaftsbehörde in Borghorst, ist kein Ausgleich für die durch das Airbus-Werk zerstörte Natur mehr möglich, da es einfach an Platz dafür mangelt. Damit wäre der Werft jede rechtliche Legitimation entzogen", ist Zirpel überzeugt. Die Schuld sieht er bei der Stadt Hamburg. "Hamburg hat es in den letzten Jahren versäumt, einen Plan für den Ausgleich aller Naturzerstörungen in der Hansestadt zu erstellen", ist der NABU-Vertreter empört. "Das wird Hamburg irgendwann wie ein Bumerang treffen." Das nächste Projekt, das am mangelnden Ausgleich scheitern könnte, steht schon vor der Tür: die Elbvertiefung.


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Quelle:
Pressemitteilung 28/09, 23.02.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Februar 2009