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POLITIK/1023: Landtagswahl 2010 - BUND überprüft Umweltprofil der Spitzenkandidaten (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 13. April 2010

BUND überprüft Umweltprofil der Spitzenkandidaten. Mehrzahl der Direktkandidaten gegen Gentechnik und für den Stopp des Flächenverbrauchs. Umstrittene Kohlekraftwerke.

Öko-Kandidatencheck zur Landtagswahl


Düsseldorf, 13.04.2010: Der Nordrhein-Westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die 640 Direktkandidaten der aussichtsreich für den Landtag kandidierenden Parteien zu umweltpolitischen Kernthemen befragt. Rund zwei Drittel (406) haben bislang am BUND-Kandidatencheck teilgenommen, darunter Prominente wie Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, die SPD-Chefin Hannelore Kraft, Grünen-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann, FDP-Spitzenkandidat Dr. Andreas Pinkwart und der Landessprecher der Partei DIE LINKE Wolfgang Zimmermann.

Von den prominenten Kandidaten bestehen nur die Spitzenkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen und der Partei DIE LINKE den BUND-Ökotest. Sie lehnen den Neubau von Kohlekraftwerken und die Gentechnik in der Landwirtschaft ab, votieren gegen einen weiteren Flughafenausbau und wollen den Flächenverbrauch auf null reduzieren. Die SPD-Spitzenkandidatin liegt allein bei der Position zur Gentechnik und zum Flächenverbrauch auf BUND-Linie. Vollkommen durchgefallen sind hingegen die Spitzenkandidaten von CDU und FDP.

Ein differenzierteres Bild ergibt ein Blick auf die Antworten aller Kandidaten: Eine knappe Mehrheit sprach sich gegen den Neubau von Kohlekraftwerken aus, darunter 8 Kandidaten der SPD und auch vereinzelte CDU- und FDP-Politiker. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Gegnern des Flughafenausbaus, die ebenfalls eine knappe Mehrheit bilden. Anders als in der FDP findet sich in der CDU hingegen kein einziger Flughafengegner. Eine breite Mehrheit von etwa 69 Prozent der Direktkandidaten, die bisher am BUND-Check teilgenommen haben, lehnt den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Die Gentech-Kritiker finden sich vor allem in der SPD, den Grünen und der Linken. Nur 20 % der Direktkandidaten ist gegen einen Stopp des Flächenverbrauchs. Während die CDU-Bewerber damit weitgehend auf Parteilinie liegen, zeigt die FDP ein durchaus buntes Antwortverhalten. Die übrigen Parteien unterstützen überwiegend die BUND-Position.

Paul Kröfges, BUND-Landesvorsitzender: "Es ist erfreulich, dass eine Mehrheit der Kandidaten gegen Gentechnik in der Landwirtschaft und für den Stopp des Flächenverbrauchs ist. Hoffnungsfroh stimmt auch, dass sich bei der SPD einige Kandidatinnen und Kandidaten finden, die in zentralen Fragen der Umweltpolitik weiter sind als ihre Parteiführung. Bei CDU und FDP sehen wir hingegen weitgehend schwarz."

Am häufigsten haben bislang mit 84 Prozent die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen geantwortet, mit weitem Abstand gefolgt von der FDP (63%), der SPD (62%) und der Partei Die Linke (60%). Eine geringere Bereitschaft, den Wählern Auskunft zu geben, zeigten die Kandidaten der Union. Von ihnen stellten sich bislang erst 45 Prozent dem BUND-Kandidatencheck.

In 90 der insgesamt 128 Wahlkreise befragte der BUND die Kandidaten auch zu örtlichen Umwelt-Themen. Alle hatten die Möglichkeit, ihre Antwort zu erläutern. Mit den Ergebnissen können sich die Wählerinnen und Wähler von der Weser bis in die Eifel jetzt ein genaueres Bild vom umweltpolitischen Profil der Kandidaten in ihrer Region machen.

Hinweis:
Unter http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck können Kandidaten nach Namen, Wahlkreis oder Wohnort gesucht werden. Unter http://www.bund-nrw.de/themen_und_projekte/wahlen_in_nrw/ finden Sie viele weitere BUND-Infos zur Landtagswahl 2010 (Kernforderungen, Bilanz Schwarz-Gelb).


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Quelle:
Presseinformation, 13. April 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. April 2010