WWF Schweiz - Medienmitteilung, 26. September 2023
Mantelerlass: Wichtige Fortschritte bei der Energiewende, verbunden mit unverständlichen Abstrichen beim Naturschutz
Der Mantelerlass ist ein umfangreiches Gesetzespaket, das die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien fördern und die Energieeffizienz verbessern soll. Der WWF unterstützt die Vorlage, da sie insgesamt wichtige Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien bringt - insbesondere bei der Solarenergie - sowie im Kampf gegen die Stromverschwendung.
Mit dem Stromgesetz wird die Versorgungssicherheit gestärkt, sowie der
schrittweise Atomausstieg und die Dekarbonisierung der
Energieversorgung einen grossen Schritt vorangebracht.
Doch das Artensterben, das direkt und indirekt unsere Lebensgrundlagen
betrifft, wird im Parlament noch immer viel zu wenig ernst
genommen.
Weitere Rückschritte beim Naturschutz dürfen nicht mehr erfolgen. Im
Gegenteil: Die Bestrebungen zum Schutz der Biodiverisität müssen
dringend verstärkt werden. Wir werden die Umsetzung der Vorlage sehr
genau verfolgen und die Einhaltung der gemachten Zusicherungen
einfordern.
Die Gesetzesrevision ist im Parlament mittlerweile abgeschlossen. So wie sie sich präsentiert, schlägt sie wichtige Pflöcke ein für die Umsetzung der Energiestrategie mit dem schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie und dem Ersatz fossiler Energien. Sie entspricht bei den Ausbauzielen und der Energieeffizienz teilweise zentralen Forderungen der Umweltallianz:
Demgegenüber kann und muss der Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion umweltverträglich gestaltet werden. Denn die Klima- und Biodiversitätskrise sind zwei Seiten der gleichen Medaille und betreffen die Lebensgrundlagen von uns Menschen direkt und indirekt. Gefragt sind daher Lösungen, die beide Krisen angehen. Diesem Anspruch wird der Mantelerlass leider nicht gerecht, indem er auch zu empfindlichen und unvernünftigen Abstrichen beim Naturschutz führt:
In der Gesamtbetrachtung sieht der WWF im Gesetz für eine sichere Versorgung mit erneuerbaren Energien einen relevanten Beitrag zur Dekarbonisierung und für den Atom-Ausstieg. Mit Effizienz und Solarenergie auf Gebäuden und Infrastrukturen werden die aus Umweltsicht zentralen Pfeiler einer umweltverträglichen Stromversorgung deutlich gestärkt. Bei der Umsetzung wird sich der WWF dafür einsetzen, dass die Auswirkungen auf die Natur möglichst gering ausfallen werden und die im Parlament gemachten Zusicherungen eingehalten werden.
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Quelle:
Medienmitteilung, 26. September 2023
WWF Schweiz
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 29. September 2023
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