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PREIS/284: Britische Biologin gewinnt internationalen Preis zum Schutz wandernder Tierarten (idw)


Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig - 30.09.2011

Die britische Biologin Dr. Lucy King ist die Gewinnerin des Thesis Awards 2011, einem internationalen Preis zum Schutz wandernder Tierarten.


Seit 2005 verleiht das Sekretariat wandernder wild lebender Tierarten (UNEP/CMS) in Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) alle drei Jahre diesen Preis. Die Jury, mit Experten aus Wissenschaft und Naturschutzorganisationen, traf sich am 20. September im Museum Koenig in Bonn, um unter den sehr interessanten Arbeiten zur Biologie von Land- und Meeressäugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen den Gewinner zu ermitteln.

Lucy King setzte sich mit ihrer in Kenia angefertigten Arbeit "Die Wechselbeziehung zwischen dem Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana africana) und der Afrikanischen Honigbiene (Apis mellifera scutellata) und ihr Nutzen als potentielle Elefantenabschreckung? gegen 60 andere Bewerber aus über 20 Ländern durch. Da Elefanten bei ihren Wanderungen oft Zäune und Felder zerstören enstehen Konflikte mit den dort ansässigen Bewohnern und Bauern. Dr. King hat jedoch herausgefunden, dass das Summen von Bienen die Elefanten vertreibt. Durch die Errichtung von Bienenstöcken könnten die Elefanten zukünftig natürlich und kostengünstig auf Distanz gehalten und dadurch weitere Konflikte vermieden werden.

Neben Lucy King wurden weitere drei Gewinner ermittelt, die sich ab jetzt als "CMS-Laureaten" bezeichnen dürfen (Plätze 2-4).

Franziska Tanneberger hat die Habitatansprüche und das Brutverhalten des Seggenrohrsängers in Pommern (Nordostdeutschland/ Nordwestpolen) untersucht, dessen Lebensraum durch Landwirtschaft verdrängt wird. Grant Hopcraft konnte in seiner Arbeit wichtige Erkenntnisse über die Wanderungsmuster verschiedener Pflanzenfresser in der Serengeti gewinnen und dadurch vorhersagen wie sich der Klimawandel auf diese auswirkt. Christiane Trierweiler verfolgte über 30 Wiesenweihen mittels Satelliten-Besenderungen bis in ihre Überwinterungsgebiete in der Sahara.

Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird von Lufthansa gesponsert und im November diesen Jahres anlässlich der 10. Vertragsstaatenkonferenz der CMS in Norwegen an die Gewinnerin Dr. Lucy King übergeben.


Ansprechpartner:
Dr. Klaus Riede
k.riede.zfmk@uni-bonn.de
tel: 0228 9122 234

Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig ist bestrebt, eine internationale Vorreiterrolle bei der Erforschung der Artenvielfalt der Erde mit den Methoden des DNA-barcodings zu erlangen. Im Angesicht eines der größten Artensterbens, das die Erde je erlebt hat, ist die schnellstmögliche Erfassung der Artenvielfalt von extremer Bedeutung. Insbesondere weil nur ein Bruchteil der existierenden Arten heute bekannt ist, drängt die Zeit, Methoden zu entwickeln, mit denen schnell und effizient Arten im Gelände bestimmt werden können. Dabei hat as zmb durch die Integration der Genomik, das modernste DNA-Labor und die leistungsfähigste EDV-Abteilung in einem deutschen Forschungsmuseum weltweit eine Vorreiterrolle in der Biodiversitätsforschung eingenommen.

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Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news443701

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution150


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Sabine Heine, 30.09.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2011