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STADT/261: IGS-Naturschutzkonzept - Auf gutem Weg, aber noch nicht am Ziel (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 28. Juni 2010

IGS-Naturschutzkonzept

NABU: Auf gutem Weg, aber noch nicht am Ziel


Der NABU Hamburg begrüßt, dass die igs-GmbH nun endlich das überfällige Naturschutzkonzept vorgelegt hat. Im Konzept sind zentrale Elemente des Naturschutzes wie Biotopverbund, Maßnahmen für Biotope und Gewässer und Ersatzpflanzungen in groben Zügen dargelegt. Jetzt kommt es nach Ansicht des NABU zuerst darauf an, dass diese Inhalte auch tatsächlich verwirklicht werden.

"Uns fehlen außerdem noch Detaillierungen wie z.B. Pflanzlisten, Zeit-, Ausführungs- und Finanzierungsplanungen", sagt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg. "Außerdem fehlen noch wichtige Aspekte wie z.B. der Schutz ökologisch wertvoller Flächen, die vom Parkplatzbau an der Dratelnstraße gefährdet sind. Der geplante Kanukanal sollte ebenfalls naturschutzfreundlicher werden." Auch Konzepte für den Rückbau und die Nachnutzung lägen bislang nicht vor. Diese wären aber wichtig für eine Zukunft des Stadtteils, bei der Mensch und Natur in Einklang stehen. "Mit dem vorgelegten Naturschutzkonzept sind wir auf gutem Wege, aber noch nicht am Ziel unserer Bemühungen", meint der NABU-Chef. Aus Sicht des NABU sollte eine zukunftsfähige Gartenschau über rein ästhetische Wirkung hinaus auch die Bedeutung der Natur und der Gärten für die ökologischen Kreisläufe im besiedelten Bereich vermitteln. Lebensraumvielfalt, ein wenig Mut zur Wildnis, Bäume, Büsche und Pflanzen, die Insekten Nahrung und Lebensraum bieten, gehören zu einer Gartenschau der Zukunft. Gift, Kunstdünger, Torf und ähnliche ökologisch bedenkliche Zutaten haben dort dagegen nichts verloren. Porschke: "Wir wollen nicht nur, dass die Gartenschau uns allen Freude an der Schönheit der Botanik verschafft, sondern auch, dass sie Verständnis für und Rücksicht auf die ökologischen Funktionen im Naturhaushalt vermittelt." Der Vorlage des Naturschutzkonzeptes waren heftige Proteste der Naturschutzverbände im Februar vorausgegangen, weil trotz des versprochenen "Handeln im Einklang mit Natur und Umwelt" eine Vielzahl von Baumfällungen ohne ernsthafte Beteiligung der Umweltverbände durch geführt worden waren.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 95, 28.06.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2010