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SCHÄDLING/023: Gespinstmotten sind für Mensch und Tier ungefährlich (Stadt Mönchengladbach)


Stadt Mönchengladbach - Pressemitteilung von Dienstag, 15. Juni 2010

Gespinstmotten sind für Mensch und Tier ungefährlich!

Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung informiert


pmg. Jetzt fallen sie wieder auf, die in dichte, weiße Netze eingesponnenen Bäume und Sträucher. Verantwortlich für das gespenstische Szenario sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die die Blätter befallener Pflanzen vollständig abfressen und Stämme, Äste und Zweige komplett mit einem Gespinst überziehen, in dem sie gesellig leben. Beim Spaziergang oder im eigenen Garten sieht man die befallenen Pflanzen mit den typischen Gespinsten. Besonders betroffen sind Wildgehölze wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehen, Traubenkirschen, Weiden und Obstgehölze wie Apfel, Kirschen und Pflaumen.

Die silbrigglänzenden, kahl gefressenen Bäume und Sträucher verunsichern in diesen Tagen viele Menschen, die sich ratsuchend an die Stadt Mönchengladbach wenden. "Die Gespinstmotte ist ein alljährlich auftretendes Phänomen. Sie ist weder für die befallene Pflanze noch für den Menschen gefährlich, denn anders als die derzeit ebenfalls höchst aktive Raupe des Eichenprozessionsspinners verfügt die Gespinstmotte über keine Brennhaare", erklärt Hans-Georg Spanier vom Informationsbüro Umwelt. "Die betroffenen Gehölze erholen sich meist und treiben nach dem Mottenfraß mit dem sogenannten Johannistrieb wieder aus", beruhigt Spanier viele Anrufer, die sich vor den Gespinsten und den darin lebenden Raupen ekeln.

Die Gespinstmotten stellen eine eigenständige Familie der Schmetterlinge dar. In Europa gibt es ca. 90 unterschiedliche Gespinstmotten-Arten, die jedoch äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden sind. Jede Art hat sich auf eine andere Wirtspflanze spezialisiert. Am weitesten verbreitet sind Apfel-Gespinstmotte, Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, Pflaumen-Gespinstmotte sowie Traubenkirschen-Gespinstmotte. Die unscheinbaren Falter haben eine Flügelspannweite von ca. 20 mm. Die weißen Vorderflügel sind mit vielen kleinen schwarzen Punkten versehen. Sie erscheinen im Hochsommer und legen ihre Eier an den Zweigen ihrer Wirtspflanzen ab. Nach 3-4 Wochen schlüpfen die Raupen. Sie verharren bis zum Frühjahr unter einer robusten Schutzhülle gegen Regen, Kälte und natürliche Feinde. Mit dem Austrieb verlassen sie ihre Verstecke und beginnen mit dem Fraß. Anfangs fressen die kleinen Raupen an bzw. in den Knospen und jungen Blättern. Erst mit zunehmendem Alter beginnen sie mit dem Kahlfraß unter den charakteristischen Gespinsten. Ende Juni ist die Entwicklung der meist graugelben, bis 2 cm groß werdenden Larven mit der Verpuppung abgeschlossen und der Kreislauf beginnt erneut.

Weitere Informationen sind über das Umwelttelefon der Stadt Mönchengladbach unter 02161/25-2222 erhältlich.


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 15. Juni 2010
Stadt Mönchengladbach - Pressestelle
Rathaus Abtei - 41050 Mönchengladbach
Telefon (0 21 61) 25 20 81 - Telefax (0 21 61) 25 20 99


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2010