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SCHÄDLING/027: Gespinstmotten für Mensch und Tier ungefährlich (Mönchengladbach)


Stadt Mönchengladbach - Pressemitteilung von Donnerstag, 12. Mai 2011

Gespinstmotten für Mensch und Tier ungefährlich!

Der Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung informiert


pmg. Jetzt fallen sie wieder auf, die in dichte, weiße Netze eingesponnenen Bäume und Sträucher. Verantwortlich für das gespenstische Szenario sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die die Blätter befallener Pflanzen vollständig abfressen und Stämme, Äste und Zweige komplett mit einem Gespinst überziehen, in dem sie gesellig leben. Beim Spaziergang oder im eigenen Garten sieht man die befallenen Pflanzen mit den typischen Gespinsten. Besonders betroffen sind Wildgehölze wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehen, Traubenkirschen, Weiden und Obstgehölze wie Apfel, Kirschen und Pflaumen.

Die silbrigglänzenden, kahl gefressenen Bäume und Sträucher verunsichern in diesen Tagen viele Menschen, die sich ratsuchend an die Stadt wenden. Wie der Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung mitteilt, ist die Gespinstmotte ein alljährlich auftretendes Phänomen und weder für die befallene Pflanze noch für den Menschen gefährlich. Anders als die derzeit ebenfalls höchst aktive Raupe des Eichenprozessionsspinners verfügt die Gespinstmotte über keine Brennhaare. Die betroffenen Gehölze erholen sich meist und treiben nach dem Mottenfraß mit dem sogenannten Johannistrieb wieder aus. Die Netze und Raupen der Gespinstmotte sind aber nicht zu verwechseln mit dem Eichenprozessionsspinner. Zu erkennen sind die gefräßigen Raupen des Eichenprozessionsspinners vor allem an den langen Haaren und daran, dass stets mehrere hundert hintereinander herziehen - wie bei einer Prozession. Zur Verpuppung sammeln sich die Raupen und bilden am Stamm und in Astgabeln sogenannte Gespinstnester. Im Gegensatz zur Motte bevorzugt der Eichenprozessionsspinner nahezu ausschließlich Eichenarten bei seinem Befall.

Die Gespinstmotten stellen eine eigenständige Familie der Schmetterlinge dar. In Europa gibt es etwa 90 unterschiedliche Gespinstmotten-Arten, die jedoch äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden sind. Jede Art hat sich auf eine andere Wirtspflanze spezialisiert. Am weitesten verbreitet sind Apfel-Gespinstmotte, Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, Pflaumen-Gespinstmotte sowie Traubenkirschen-Gespinstmotte. Die unscheinbaren Falter haben eine Flügelspannweite von rund 20 mm. Die weißen Vorderflügel sind mit vielen kleinen schwarzen Punkten versehen. Sie erscheinen im Hochsommer und legen ihre Eier an den Zweigen ihrer Wirtspflanzen ab. Nach drei bis vier Wochen schlüpfen die Raupen. Sie verharren bis zum Frühjahr unter einer robusten Schutzhülle gegen Regen, Kälte und natürliche Feinde. Mit dem Austrieb verlassen sie ihre Verstecke und beginnen mit dem Fraß. Anfangs fressen die kleinen Raupen an bzw. in den Knospen und jungen Blättern. Erst mit zunehmendem Alter beginnen sie mit dem Kahlfraß unter den charakteristischen Gespinsten. Ende Juni ist die Entwicklung der meist graugelben, bis 2 cm groß werdenden Larven mit der Verpuppung abgeschlossen und der Kreislauf beginnt erneut.

Weitere Informationen sind über das Umwelttelefon der Stadt Mönchengladbach unter 02161/25-2222 erhältlich.


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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 12. Mai 2011
Stadt Mönchengladbach - Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2011