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TIPS/145: Mit Wespen in Frieden leben - NABU Thüringen gibt Tips zum richtigen Umgang (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 9. August 2010

Mit Wespen in Frieden leben

NABU Thüringen gibt Tipps zum richtigen Umgang mit den nützlichen Hautflüglern


An heißen Sommertagen kommt es immer wieder vor, dass sich zum gemütlichen Kaffee- oder Picknicktisch auch Wespen gesellen. Sie naschen an Kuchen, Limo, süßen Säften, Grillfleisch und Bier. Der Ärger ist dann meist vorprogrammiert - einige Gäste schlagen und pusten nach den gelb-schwarzen Besuchern und dann folgen Horrorgeschichten. Nach wie vor halten viele Menschen Wespen und Hornissen für gefährlich. Die Liste der Vorurteile ist ebenso lang wie unbegründet.

Den schlechten Ruf haben die Wespen allgemein vor allem der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe zu verdanken. Sie sind es, die in erster Linie den Kaffeetisch und die Grillfeier belagern. Die Leidtragenden sind die Hornissen, die die größte unserer einheimischen Wespenarten repräsentiert und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen, wie zum Beispiel die Sächsische Wespe und die Waldwespe, deren Nester oft "vorsorglich" ausgeräuchert werden.

In der Regel ist es möglich, mit allen Wespenarten ohne Stress zu leben. Denn normalerweise reagieren Wespen bei ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv. Sie benötigen Kohlenhydrate aus der süßen Nahrung für ihre eigene Versorgung und Proteine, z.B. aus Grillfleisch, zur Aufzucht ihrer Brut. Vor allem aber fangen Wespen, unter anderem auch die so lästige Deutsche und Gemeine Wespe, unerwünschte Insekten wie Mücken, Fliegen und Blattläuse, deren Bestände ansonsten übermäßig anwachsen würden. Überhaupt sollte nicht vergessen werden, dass Wespen in unserem Naturhaushalt generell eine regulierende Rolle spielen.

Wespen versuchen sich erst zu wehren, wenn sie um ihr Leben bangen. Als Verteidigungswaffe zücken sie dann ihren Stachel und stechen zu. Außer für Allergiker sind die Wespenstiche für den Menschen zwar schmerzhaft, aber nicht weiter gefährlich. Auch Wespennester am Haus stoßen bei Hausbesitzern oft auf Unverständnis und es wird gleich überlegt, wie das Nest am besten wieder entfernt werden kann. Dabei ist es in den meisten Fällen gar nicht notwendig, das Nest mit irgendwelchen Giftmitteln zu vernichten oder umzusetzen.

Um Konflikte mit Wespen zu vermeiden, gibt es einige einfache Verhaltensregeln, die dazu beitragen, dass man in Frieden nebeneinander leben kann.

Nicht nach Wespen schlagen, sie wegpusten oder anatmen, auch nicht wild herumfuchteln.
Abdecken von Speisen und Getränken - Bierdeckel eignen sich hervorragend zum Abdecken von Gläsern - Reste sowie Abfälle nicht herumliegen lassen.
Kinder süße Getränke nur mit dem Strohhalm trinken lassen und ihnen nach dem Essen Finger und Mund säubern.
Fallobst rechtzeitig aufsammeln und beim Barfußlaufen vorsichtig sein.
Sparsam mit Parfum, Haarspray, Rasierwasser, Cremes, Holzmöbelpolitur und anderen duftenden Substanzen umgehen, da Wespen von solchen Düften angezogen werden. Außerdem fliegen sie gerne auf bunte Kleidung.
Es ratsam, in der Nähe eines Wespenvolkes nicht mit dem Rasenmäher oder der Motorsäge zu arbeiten.
Mit der Entfernung von Wespennestern warten bis das Wespenvolk im Herbst ausstirbt (nur die Jungköniginnen überleben und gründen im nächsten Frühjahr neue Völker). Besser ist es allerdings, das Nest noch über den Winter hängen zu lassen, damit nützliche Insekten darin überwintern können.
Generell können Fliegengitter an Fenstern und Türen mit einer Maschenweite kleiner als 3 mm angebracht werden.
Zum Nest immer einen Abstand von 2 bis 3 m halten und für Kleinkinder eine Absperrung anbringen.

Wenn man trotz aller Vorsicht doch einmal gestochen wird, sollte der Stich schnell gekühlt und bei Allergieverdacht sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Weitere Praxistipps bietet Ihnen die Broschüre "Bienen, Wespen und Hornissen - Kein Grund zur Panik" oder das Internet unter www.NABU-Thueringen.de. Die Broschüre erhalten Sie gegen Einsendung eines Unkostenbeitrages von 3,00 Euro (inkl. Porto) in Briefmarken beim NABU Thüringen in Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/60 57 04.


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Quelle:
Pressemitteilung, 09.08.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. August 2010