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VERBAND/393: Licht und Schatten in der Umweltpolitik in Rheinland-Pfalz (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 15. März 2010 - Artenvielfalt / Umweltpolitik / Vorstandswahlen

NABU: Erhöhte Anstrengungen zur Erhaltung der Artenvielfalt notwendig

NABU-Landesvertreterversammlung sieht Licht und Schatten in der Umweltpolitik in Rheinland-Pfalz


Stromberg. Rund 150 Vertreter der NABU-Gruppen im Land haben sich am Samstag, 13. März 2010, im Walderlebniszentrum Soonwald zur NABU-Landesvertreterversammlung getroffen, dem höchsten Gremium des NABU in Rheinland-Pfalz. Auf dem Programm standen neben Vereinsinterna wie Vorstandswahlen auch eine umweltpolitische Bestandsanalyse des NABU sowie die Rede von Umweltministerin Margit Conrad zu einer Nachhaltigen Entwicklung in Rheinland-Pfalz. 'Im Jahr der Artenvielfalt ist das 2001 von der EU ausgerufene Ziel, den Artenrückgang bis 2010 zu stoppen, grandios gescheitert', so NABU-Vorsitzender Siegfried Schuch. Gerade die Arten der landwirtschaftlichen Flächen sind durch die stark gestiegene Intensivierung extrem gefährdet. Um sie zu erhalten, fordert der NABU eine Änderung der Agrarförderung. Landwirte sollten zukünftig hauptsächlich dafür gefördert werden, dass sie weniger intensiv produzieren und damit Lebensräume für die Arten der Agrarlandschaft erhalten. Auch in der Forstwirtschaft müsse sich einiges ändern, um den Artenrückgang aufzuhalten. Der Anteil alter, aus der Nutzung genommener, Bäume müsse erhöht werden, weil sie einen wichtigen Lebensraum für viele Arten darstellen.

Umweltministerin Conrad hob in ihrer Rede die Bedeutung des Ehrenamtes für den Natur- und Umweltschutz hervor. 'Eine erfolgreiche Umweltpolitik brauche das Ehrenamt', so die Ministerin. Neben dem Leitgedanken 'Naturschutz durch Nutzung' habe die Schaffung eines Biotopverbundes und die Förderung von Wanderkorridoren, die die Entwicklung stabiler Populationen und ihre Verbreitung ermöglichen, für die Umweltpolitik besondere Bedeutung. Für vier Jahre in den Vorstand wiedergewählt wurden Siegfried Schuch (Vorsitzender), Inge Bösl (Osthofen), Monika Bub (Hassloch), Wilfried Hasselbach (Albig), und Werner Kern (Landau).

Die NABU-Delegierten wählten auch einige Mitglieder des NABU-Landesvorstandes neu, da bisherige Mitglieder nicht mehr angetreten waren. Mit Andreas Lukas (Trier) als stellvertretenden Vorsitzenden, Nicolas Bachmann (Wachenheim), Margot Bechtoldt (Mayen), Uwe Hoffmann (Mayen), Günter Knell (Alzey) und Karin Zang (Oppenheim) konnte der NABU sechs qualifizierte Neuzugänge im Vorstand begrüßen.

Mit viel Beifall und großem Dank aus dem Vorstand verabschiedet wurden die aus eigenem Wunsch ausgeschiedenen Mitglieder Jürgen Bosselmann, Heike Finke, Dietmar Glitz, Heike Heinemann, Herbert Stern und Rüdiger Viessmann.

Die Mitgliederzahl des Landesverbandes sei im letzten Jahr erstmals über 30.000 Mitglieder gestiegen, bundesweit unterstützen mehr als 460.000 Menschen den NABU durch ihre Mitgliedschaft. Damit ist der NABU Rheinland-Pfalz der fünftgrößte Landesverband des NABU und der mitgliederstärkste Naturschutzverband in Rheinland-Pfalz. Garant für diesen Zuspruch sei die positive Arbeit in der Fläche mit über 60 örtlichen NABU-Gruppen. Die vielfältigen Naturschutzprojekte und Umweltbildungsveranstaltungen, insbesondere die Großprojekte zur Erhaltung des größten deutschen Fledermausquartiers in Mayen, zur Wiederansiedelung der europäischen Sumpfschildkröte oder die Projekte der 'Halboffenen Weidelandschaft' würden von der Bevölkerung honoriert.


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Quelle:
Pressemitteilung, 15.03.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
NABU Rheinland-Pfalz - Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2010