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VERBAND/440: "Natur- und Umweltschutz wieder hoch im Kurs" - Jahresbilanz und Ausblick 2011 (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 28. Dezember 2010

"Natur- und Umweltschutz wieder hoch im Kurs"

Der BUND in NRW zieht Bilanz und blickt optimistisch voraus
- Erfolge beim Klimaschutz
- Forderungen zum Internationalen Jahr der Wälder 2011


Düsseldorf, 28.12.2010 - "Mit dem Regierungswechsel im Mai hat der Natur-und Umweltschutz in NRW deutlich an Stellenwert gewonnen." Dieses Fazit zieht Paul Kröfges, Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer Rückschau auf das Jahr 2010. Auch Dank der notwendigen Proteste gegen überflüssige und schädliche Großvorhaben wie Kohlekraftwerke und die CO-Pipeline stehe die Bürger- und Verbändebeteiligung wieder höher im Kurs. Für 2011 wünscht sich der BUND eine konsequente Umsetzung der Ankündigungen der Landesregierung für einen Politikwechsel. Verstärkte Anstrengungen mahnt der BUND vor allem beim gesetzlichen Schutz von Natur und Wald an.

Der BUND blickt in Nordrhein-Westfalen auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurück. "Wir haben für den Klimaschutz viel erreicht", sagt BUND-Chef-Kröfges. "Durch die notwendigen Klagen gegen rechtwidrige Kohlekraftwerksgenehmigungen wurde der Dattelner-Kraftwerksschwarzbau weitgehend gestoppt und in Lünen ein Etappensieg erreicht. In Düsseldorf wurde ein Kohlekraftwerk verhindert und wir sind optimistisch, gleiches auch in Krefeld zu schaffen. Dazu wurde ein Klimaschutzgesetz initiiert und der Weg zum naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien geebnet." Die erfolgreiche BUND-Arbeit schlage sich auch in weiterhin steigenden Mitgliederzahlen nieder.

Zwiespältig fällt das BUND-Fazit in der Rückschau zum ablaufenden Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt aus. "Während auf internationalen Konferenzen die Biodiversität beschworen wird, schreitet die Zerstörung von naturnahen Lebensräumen in der Heimat ungebremst voran", so Kröfges. "Noch immer werden Feldhamster, Kammmolch und Mopsfledermaus zuerst aus potenzielles Investitionshemmnis angesehen, nicht aber als Teil der schützenswerten natürlichen Lebensgrundlagen". Hauptursache für den Verlust an biologischer Vielfalt seien der nach wie vor ungebremste Flächenverbrauch durch Straßen und Gewerbegebiete sowie die Intensivlandwirtschaft.

Für 2011 mahnt der BUND daher eine Verbesserung des gesetzlichen Schutzes von Natur und Landschaft an. Mindestens 20 Prozent der Landesfläche müssten für den Biotopverbund gesichert und in Ostwestfalen ein zweiter NRW-Nationalpark geschaffen werden. Dazu müsse zügig ein Landesnaturschutzgesetz auf den Weg gebracht werden. Der BUND erwartet ferner Initiativen der Landesregierung für ein gentechnikfreies NRW.

Anlässlich des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahrs der Wälder 2011 fordert der BUND eine naturverträglichere Nutzung des heimischen Waldes. "Wir müssen im Wald auch wieder mehr Wildnis zulassen", sagt der BUND-Landesvorsitzende Kröfges. "Ziel muss es sein, 10 Prozent des Waldes aus der Nutzung zu nehmen." Ferner müsse der Staatswaldanteil erhöht und komplett nach den anerkannten ökologischen Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert werden.


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Quelle:
Presseinformation, 28. Dezember 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2010