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VIELFALT/155: NABU-Länderranking Artenschutz - Hamburg schneidet nur mäßig ab (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 18. Februar 2010

Keine "grüne Welle" für den Artenschutz

Hamburg schneidet im NABU-Länderranking nur mäßig ab


Anlässlich des Auftaktes zum Internationalen UNESCO-Jahr der Artenvielfalt haben der NABU und der BUND für ein Länderranking die Aktivitäten der Bundesländer beim Schutz der Artenvielfalt unter die Lupe genommen. Da die Stadtstaaten in vielen Dingen nicht mit den Flächenländern vergleichbar sind, bleiben sie in der Bewertung zwar außen vor. Dennoch macht das Ranking deutlich, dass auch in Hamburg für den Schutz der Artenvielfalt noch viel zu tun ist.

"Kein einziges Bundesland hat auch nur die Hälfte aller möglichen Punkte erreicht. Auch in Hamburg gibt es noch große Lücken beim Schutz der Artenvielfalt", betont Alexander Porschke, zweiter Vorsitzender des NABU Hamburg. "Denn Schutzgebiete ausweisen alleine reicht nicht, um die Artenvielfalt zu schützen. Auch die Pflege und Betreuung der Gebiete muss gesichert sein." In Hamburg fehle dazu aber das Geld, so dass die Naturschutzgebiete nicht in dem Zustand sind, in dem sie ihren Zweck hinreichend erfüllen können. Ein Blick auf die Rote Liste der Hansestadt bestätigt die alarmierende Situation: Über die Hälfte der Farn- und Blütenpflanzen Hamburgs sind als gefährdet oder vom Aussterben bedroht genannt. Bei den Brutvögeln sind es 34%, bei den Amphibien 62%. Am schlimmsten steht es um die Tagfalter. Von ihnen stehen 83 % auf der Roten Liste. "Hamburg muss jetzt handeln, um einen Beitrag zum Stopp des Artensterbens zu leisten. Das gelingt nur mit der schnellen Einrichtung eines Biotopverbunds, einer Senkung des Flächenverbrauchs und einer verbindlichen Strategie zum Schutz der Artenvielfalt", fordert der NABU-Vize. "Nur wenn der Schutz der biologischen Vielfalt als elementare Lebensgrundlage erkannt wird und einen höheren Stellenwert in Entscheidungen und von Politik und Industrie bekommt, gibt es eine Chance das Artensterben noch aufzuhalten." In einer statistischen Bewertung hatten die Umweltverbände unter anderem den Flächenanteil der Naturschutzgebiete, die Pflege- und Managementpläne für diese Gebiete sowie den Anteil von Wildnis- und Waldschutzgebieten verglichen. Positiv zu bewerten ist Hamburgs Spitzenstellung beim Flächenanteil der Naturschutzgebiete. Aber schon beim Flächenanteil der europäischen Schutzgebiete, der so genannten Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (kurz: FFH) liegt Hamburg unter dem bundesweiten Durchschnitt. Noch schlechter sieht es beim Vorhandensein von Managementplänen für die FFH-Gebiete aus. Hier teilt sich Hamburg zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt den vorletzten Platz.

Weitere Infos gibt es unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 19, 18.02.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2010