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VERBRAUCHER/064: Beim Kauf von Heften, Stiften und Mäppchen an die Umwelt denken (Stadt Bonn)


Stadt Bonn - Pressemitteilung von Freitag, 9. August 2013

Beim Kauf von Heften, Stiften und Mäppchen an die Umwelt denken

Stadt gibt Tipps für den Einkauf umweltschonender Schulmaterialien



ib - Der Einkauf für den Schulstart ist für Eltern und Schüler eine gute Gelegenheit, auch an den Umweltschutz zu denken und sich in Sachen Klimaschutz zu engagieren. Es sind die kleinen Dinge, die oft ein großes Ganzes bewirken: Auch und gerade beim bewussten Kauf von Schulmaterialien lassen sich möglichst natürliche, chemisch unbelastete Materialien verwenden, kann sparsam mit natürlichen Ressourcen umgegangen, Abfall vermieden und damit letztlich ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung und zum Schutz unserer Umwelt und unserer Gesundheit geleistet werden. Dazu gibt die Stadt Bonn einige Anregungen für eine umweltschonend gepackte Schultasche.

Klimaschutz beginnt beim Papier

Zum Schulbeginn wird alljährlich kräftig Papier gekauft. Immer noch werden Wälder für die Gewinnung von Frischfaserpapier abgeholzt und Landschaften zerstört. Leider ist derzeit nur jedes zehnte Schulheft aus Recyclingpapier. Dabei ist Deutschland Weltmeister im Altpapiersammeln: Rund 80 Prozent des gebrauchten Papiers wird recycelt - und wer gut sammelt, sollte auch die Produkte aus Altpapier genauso engagiert im Alltag einsetzen. Clever seine Möglichkeiten zum Klimaschutz zu nutzen, bedeutet auch, sich für Schulmaterial aus Recyclingpapier oder "Klimaschutzpapier" zu entscheiden. Denn die Herstellung von Papierprodukten aus Altpapier spart im Vergleich zur Herstellung von Frischfaserpapier enorme Mengen an Energie, Wasser und Ressourcen. Die hartnäckigen Vorurteile aus den 80er Jahren wie "zu dunkel", "Tinte verläuft" usw. sind längst überholt. Recyclingpapier erfüllt inzwischen höchste Qualitätsansprüche. Wegen der hohen Weißgrade ist der Unterschied zu Frischfaserpapier optisch kaum noch wahrnehmbar, und das Papier ist auch preislich gleich. Die Stadt Bonn geht mit gutem Beispiel voran und ist Vorreiter bei der Nutzung von Recyclingpapier mit dem "Blauen Umweltengel". Bonn behauptete sich in einem bundesweiten Wettbewerb mehrmals in Folge mit den höchsten Recyclingpapierquoten in der Verwaltung und erhielt den Titel "Recyclingpapierfreundlichste Stadt".

Wie erkennt man Klimaschutzpapier?

Der "Blaue Umweltengel" auf Schulheften oder anderen Papieren signalisiert, dass das Papier aus 100 Prozent Recyclingpapier besteht und garantiert, dass bei der Herstellung auch das aus Haushalten gesammelte Papier eingesetzt wird. Es ist das einzige offizielle und geschützte Prüfsiegel für Recyclingprodukte. Andere Zeichen, wie "Aqua pro natura" sowie "Weltpark Tropenwald" sind keine geschützten Warenzeichen, die offiziell festgelegte Umweltkriterien erfüllen müssen. Sie gewährleisten zwar eine chlorfreie Bleichung ihrer Produkte, verwenden allerdings trotzdem Holz bei der Herstellung und sind für den umweltbewussten Einkäufer nicht empfehlenswert.

Wo bekommt man diese Materialien?

Online kann man umweltfreundliches Schulmaterial im auf klimaschutzfreundliche Produkte spezialisierten Fachhandel www.memo.de/schulbedarf bestellen. Vor Ort ist es oft auf Nachfrage im gut sortierten Bürofachhandel oder in den entsprechenden Abteilungen von umweltorientierten Kaufhäusern zu finden. Adressen finden Sie auf www.heftefinder.de. Viele Schulen organisieren auch Sammelbestellungen oder bieten das Material über sogenannte "Schülerfirmen" an.

Stifte

Filzstifte sollten lösungsmittelfrei sein. Die beste Alternative hierzu sind unlackierte Holzbuntstifte. Unlackiert, damit die Kinder, wenn sie auf den Stiften herumkauen, nicht eventuell enthaltenes Cadmium, Blei oder Chrom aufnehmen. Die besten Kugelschreiber haben eine austauschbare Mine, und das Gehäuse sollte aus recyclebaren Materialien wie Holz bestehen. Für den klassischen Textmarker gibt es mittlerweile Holzleuchtstifte als Alternative, die auch viel ergiebiger sind und nicht austrocknen. Als umweltschonender Füller bietet sich der Kolbenfüller an, denn im Gegensatz zu den Patronenfüllern produziert er nicht so viel Abfall, da er aus einem Tintenfässchen wieder aufgefüllt werden kann. Inzwischen gibt es Tintenkiller auch auf Wasserbasis, was ein großer Vorteil gegenüber den Vorgängern mit Lösungsmitteln ist. Umweltfreundlicher ist dennoch ein einfaches Durchstreichen oder die Verwendung von Korrekturrollern oder -mäusen.

Mäppchen

Die Stiftbehälter gibt es aus Leder, Jute oder Leinen. Sie sind als aufklappbare Variante besonders praktisch, da man die ganzen Stifte, Lineale etc. gut sortieren kann. Beim Kauf sollte man nach leeren Mäppchen Ausschau halten, da Komplettpackungen meist mit billigem und nicht gerade umweltschonendem Material gefüllt sind.

Frühstücksboxen und Getränkeflaschen

Frühstücksboxen aus Metall oder Kunststoff und wieder befüllbare Getränkeflaschen helfen, viel unnötigen Verpackungsmüll wie Alufolie, Trinkpäckchen oder Einwegflaschen zu vermeiden und sind sehr praktisch. Getränke bleiben länger kalt bzw. warm. Aluflaschen sind dabei sowohl geschmacksneutraler als auch erprobter im Dichthalten.

Sonstiges

Radiergummis aus Natur- oder Synthesekautschuk sind eine gute Alternative. Lineale und Spitzer aus FSC-zertifiziertem Holz oder Metall helfen auch sparen, da sie sehr langlebig sind. Lösemittelfreie Klebestifte sollten Flüssigklebern vorgezogen werden.

Weitere Infos unter www.bonn.de und www.papiernetz.de.

Lehrkräfte können Unterrichtseinheiten zum Thema Recyclingpapier beim Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) kostenlos unter www.blauer-engel.de/schule bestellen.

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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 9. August 2013
Stadt Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2013