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WALD/010: Internationales Jahr der Wälder - BUND mahnt Korrekturen der Waldpolitik an (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 20. März 2011

Auftakt zum Internationalen Jahr der Wälder - "Der Wald vor lauter Bäumen unsichtbar"

BUND mahnt Korrekturen der Waldpolitik an


Düsseldorf, 20.03.11 - Zum Auftakt des Internationalen Jahres der Wälder weist der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die zahlreichen Missstände im heimischen Wald hin.

"Wir brauchen keine Initiative für mehr Bäume, wir brauchen eine Initiative für mehr Wald", sagt der stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht mit Hinweis auf die von Umweltminister Remmel vorgestellte Kampagne. "Bäume gibt es genug, nur kaum mehr alte und gewachsene Ökosysteme". Tatsächlich bestünde der weit größte Anteil der Wälder in NRW nicht aus Waldökosystemen, sondern aus Forsten. Selbst in landeseigenen Naturschutzgebieten wurden in jüngster Vergangenheit Holzplantagen angelegt, wo sich eigentlich Wald hätte entwickeln können - mit all den negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna, die in den Plantagen keinen Lebensraum finden. "Bäume kann man pflanzen, Wald naturgemäß nicht. Deswegen sehen wir derzeit leider den Wald vor lauter Bäumen nicht", so Sticht. Der BUND fordert deshalb auch, 10 Prozent der Wälder dauerhaft aus der Nutzung zu nehmen.

Das von den Vereinten Nationen für 2011 ausgerufene "Internationale Jahr der Wälder" will weltweit, aber auch vor Ort in den einzelnen Staaten auf die Gefährdung und die Bedeutung unserer Wälder hinweisen. So sieht es auch in NRW derzeit Besorgnis erregend aus. Damit die steigende Nachfrage nach Holz nicht dazu führt, dass noch mehr Monokulturen zu Ungunsten von Waldentwicklung angelegt werden, fordert der BUND von der Landesregierung, die von ihr angekündigten Korrekturen an der verfehlten Politik der Vorgängerregierung zügig vorzunehmen.

BUND-Wald-Experte Horst Meister: "Wir brauchen dringend die Zertifizierung aller Staatswaldflächen. Damit sind Naturschutzstandards verbunden, die eine wesentliche Verbesserung erzielen könnten". Auf Privatwaldflächen, die den Großteil der NRW-Waldflächen ausmachen, müssten staatliche Hilfen an die Erfüllung dieser Naturschutzstandards gekoppelt werden.


Mehr Infos: Die aktuelle Ausgabe des BUND-NRWinfos beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Internationalen Jahr der Wälder (http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvnrw/PDF_Dateien/Presse/NRWinfo/NRWinfo_1-2011_web.pdf)


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Quelle:
Presseinformation, 20. März 2011
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2011