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FINANZEN/190: NaturFreunde fordern Subventionsabbau (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 11. Juni 2010

NaturFreunde fordern Subventionsabbau


Berlin, 11.06.2010 - Zu den Subventionen für fossile Energieträger erklärt der Bundesgeschäftsführer der NaturFreunde Deutschlands, Hans-Gerd Marian:

Laut einem Bericht der Internationalen Energie Agentur (IEA) verschlingt die Energiewirtschaft für fossile Energien wie Öl, Kohle und Gas mittlerweile jährlich 460 Mrd. Euro an Subventionen. So wird eine gewaltige Energieverschwendung, gekoppelt mit Naturzerstörung und dem Aufheizen des Weltklimas, mit einer unglaublich hohen Summe auch noch gefördert.

Mit dem gleichen Mitteleinsatz ließen sich Armut, Hunger und in der Folge auch Naturzerstörung beispielsweise durch Brandrodungen wirksam global bekämpfen.

Erneuerbare Energien würden sich schneller durchsetzen, wenn die Subventionen für fossile Energieträger ersatzlos gestrichen würden. Diese Rechnung gilt auch für die ebenfalls hoch subventionierte Atomwirtschaft, die nicht nur laufend Sicherheitsprobleme und immer mehr strahlenden Atommüll produziert. Selbst die neuesten technischen Entwicklungen auf diesem Gebiet sind zweifelhaft und extrem teuer.

So verzögert sich die Fertigstellung des Atomreaktors Olkiluoto 3 in Finnland laut Angaben des französischen Atomkonzerns AREVA erneut. Der Neubau, der dem französischen Staatskonzern in einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen bisher 2,3 Mrd. Euro Verluste beschert hat, sollte bereits im letzten Jahr den ersten Strom geliefert haben. Nun hofft man bis 2013 ans Netz gehen zu können.

Der Bundesminister für Reaktorsicherheit Röttgen spricht derweil weiterhin über die deutschen Atommeiler von einer äußerst günstigen "Brückentechnologie". Will Röttgen sich nicht einfach nur zum Erfüllungsgehilfen der Gewinninteressen von Vattenfall, EnBW, RWE und E.ON machen, dann sprechen eigentlich nur noch ideologische Gründe für einen Weiterbetrieb der für die künftige Stromerzeugung verzichtbaren Atommeiler.

Die NaturFreunde Deutschlands fordern ein Energiekonzept nach dem Motto "erneuerbar statt atomar" und den konsequenten Abbau von Subventionen für Energieverschwender und Atommüllproduzenten.


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Quelle:
Presseinformation vom 11.06.2010
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2010