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INITIATIVE/226: Berlin sagt Nein zu Kohlekraftwerksplänen (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 15. Januar 2009

BERLIN SAGT NEIN! - Klare Absage für Kohlekraftwerkspläne von Vattenfall

Berliner Initiativen und Organisationen starten gemeinsame Protestaktion


Zahlreiche Berliner Initiativen und Organisationen haben sich gegen den Bau eines neuen Kohlekraftwerks in Berlin ausgesprochen. Darunter die Bürgerinitiative "Nein zum Kohlekraftwerk" in Lichtenberg, die Deutsche Umwelthilfe, das bundesweite Bündnis der Klima-Allianz, die Entwicklungsorganisation WEED sowie der BUND Berlin. Aufgrund des fehlenden gesellschaftlichen und politischen Rückhalts überdenkt der schwedische Energiekonzern Vattenfall hinter verschlossenen Türen derzeit seine ursprünglichen Pläne für den Bau eines neuen Kohlekraftwerks. Die Verbände fordern eine breite öffentliche Diskussion und stellten eine neue Online-Unterschriftenaktion vor, die Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zu einer klaren Absage an entsprechende Pläne des Energiekonzerns Vattenfall auffordert..

Für Februar hat der Energiekonzern Vattenfall die Vorstellung eines überarbeiteten Energiekonzepts für Berlin angekündigt. Andreas Jarfe, Landesgeschäftsführer des BUND, sagte: "Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Vattenfall am Neubau eines Kohlekraftwerks in Berlin-Lichtenberg festhalten wird. Vattenfalls Taktik wird es sein, eine stinkende Zigarre namens Kohlekraftwerk in einem Blumenstrauß klimafreundlicher Maßnahmen zu verpacken. Dies lehnen wir ab, denn ein Kohlekraftwerk egal welcher Größenordnung passt nicht in eine klima- und zukunftsorientierte Energiestrategie Berlins."

"Die Zeit sollte auch für Vattenfall reif sein, das Stein(-kohle-)zeitalter zu verlassen", ergänzte Mike Kess, Sprecher der Bürgerinitiative "Nein zum Kohlekraftwerk". Zum einen könne der Wärmebedarf von Lichtenberg laut eigener Aussage von Vattenfall bis mindestens 2020 über das bestehende Heizkraftwerk gedeckt werden. Zum anderen bliebe so genügend Zeit, alternative Kapazitäten bereitzustellen. "Vattenfall soll die Diskussion um die Energieversorgung mit den Berlinerinnen und Berlinern führen, und nicht hinter verschlossenen Türen".

Peter Fuchs von der Entwicklungsorganisation WEED (Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung) betonte: "Der Klimawandel ist schon heute brutale Realität. Mehr Kohlestrom in Berlin trägt bei zu mehr Wetterextremen, Wassermangel und Hungerkrisen in Entwicklungsländern. Ein weiteres Kohlekraftwerk wäre daher global unverantwortlich und widerspräche internationaler Klimagerechtigkeit."

Jürgen Quentin, Projektmanager der Deutschen Umwelthilfe ergänzte, die Berliner Politik, müsse die vorhandenen politischen Spielräume nutzen und "die Weichen für eine klimafreundliche und nachhaltige Wärme- und Energieversorgung der Zukunft jetzt richtig stellen."

Alle Berlinerinnen und Berliner können ab sofort auf www.berlin-sagt-nein.de den Regierenden Bürgermeister Wowereit auffordern, den Plänen von Vattenfall einen Riegel vorzuschieben und ein neues Kohlekraftwerk zu verhindern. "Wir können gemeinsam ein wichtiges Zeichen für eine andere Energiepolitik in der Hauptstadt setzen", unterstrich Daniela Setton von der Anti-Kohle-Kampagne der Klima-Allianz.

Die Protestaktion wird weiter unterstützt von Berlin 21, BUNDjugend Berlin, Grüne Liga Berlin, Kohle-nur-noch-zum-grillen.de und Studieren-ohne-Kohle.de

Weitere Informationen unter: www.Berlin-sagt-nein.de


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Quelle:
Presseinformation, 15.01.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2009