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INITIATIVE/232: Kohlekraftwerk in Berlin verhindert - Bundesweite Signalwirkung (Klima-Allianz)


Die Klima-Allianz - 12. März 2009

Kohlekraftwerk in Berlin verhindert: Bundesweite Signalwirkung

Die Klima-Allianz feiert den Rückzug von Vattenfall / Gas ist Alternative zu Kohle / Vattenfall kann Druck der Proteste nicht standhalten


Die Klima-Allianz begrüßt die nach massiven Protesten in Berlin erfolgte Abkehr Vattenfalls vom Neubau eines Kohlekraftwerks in Berlin-Lichtenberg. Damit bleibt Berlin ein großes CO2-Monster erspart. Gleichzeitig zeigt sich einmal mehr, dass der Protest Wirkung hat, dass Politik und Wirtschaft nicht gegen den Willen der Bevölkerung ein Kohlekraftwerk bauen können und sich stattdessen mit anderen Energiequellen auseinandersetzen müssen.

Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH): "Die Entscheidung von Vattenfall ist ein erfreulicher Beweis dafür, dass Stromkunden heute erfolgreich Einfluss nehmen können auf die Geschäftspolitik ihrer Stromversorger. Vattenfall reagiert auf den steten Verlust von Kunden an Ökostromversorger. Für Berlin ist die Entscheidung ein großer Schritt in Richtung Klimaschutz, der gleichzeitig beweist, dass sich neue hocheffiziente Gaskraftwerke in Deutschland ebenso wirtschaftlich betreiben lassen wie moderne Biomassekraftwerke."

Auch Andreas Jarfe, Geschäftsführer des BUND Berlin, ist mit der Vattenfall-Entscheidung zufrieden.?"Das ist ein großer Erfolg für uns. In Berlin kein neues Kohlekraftwerk zu bauen, ist klima- und wirtschaftspolitisch die einzig logische Konsequenz. Die Klima- und Wirtschaftskrise eröffnet uns Chancen, die nur durch einen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien als Arbeitsplatzmotor zu erreichen sind."

Jürgen Maier, Mitglied des SprecherInnenrats der Klima-Allianz und Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung, sieht in der Berliner Entscheidung "eine Ermutigung für alle anderen Bürgerinitiativen an den weiteren Kohlekraftwerksstandorten in Deutschland, in ihrem Protest nicht nachzugeben. Berlin beweist, dass ein entschlossenes Engagement von Bürgern Erfolg hat. Hätten sich die Bürger nicht hartnäckig gewehrt, würde Vattenfall weiterhin auf Kohle setzen. Auch woanders in der Republik wächst der Widerstand und wackeln in Folge dessen immer mehr Kohlekraftwerke. Wir sind zuversichtlich, dass Berlin nicht das letzte verhinderte Kohlekraftwerk war."

Mike Kess, Sprecher der Bürgerinitiative "Nein zum Kohlekraftwerk" in Berlin-Lichtenberg sieht das genauso, er hat den Protest vor Ort begleitet. "Wir waren uns von Anfang an im Klaren darüber, dass der Protest gegen Vattenfall ein David gegen Goliath-Kampf wird. Aber wir haben bewiesen, dass mit Engagement und Hartnäckigkeit auch ein großer Gegner in die Knie gezwungen werden kann."


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Quelle:
Die Klima-Allianz, PM-No. 2009/009, 12.03.2009
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: 030/678 1775-90, Fax: 030/678 1775-80
Internet: www.die-klima-allianz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2009