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INITIATIVE/234: Klima-Allianz legt Strategie zum Wahljahr fest (Klima-Allianz)


Klima-Allianz - 13. März 2009

Klima-Allianz legt Strategie zum Wahljahr fest

Breites Bündnis wird unter dem Motto "Mit Klimaschutz aus der Krise" in die energiepolitische Debatte des Wahlkampfs eingreifen und eine "Klima-Bilanz" der aktuellen Legislaturperiode ziehen


Am gestrigen Donnerstag fand in Hannover ein bundesweites Treffen der Klima-Allianz statt. Das aus 106 Organisationen bestehende Bündnis will in Publikationen sowie bei Veranstaltungen an konkreten Beispielen aufzeigen, wie Klimaschutz zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beitragen kann und fordert von der Politik eine Arbeitsplatzoffensive in klimarelevanten Zukunftsbranchen. Darüber hinaus wird sich die Klima-Allianz in einem energiepolitisch aufgeladenen Wahlkampf auch weiterhin gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke aussprechen. Vor diesem Hintergrund fiel auch die Wahl des Tagungsortes nicht zufällig auf Hannover: In Niedersachsen ist der Bau von sieben neuen Kohlekraftwerken geplant - soviel wie in keinem anderen Bundesland. Insgesamt sind nach der Rücknahme eines Kohlekraftwerkneubaus in Berlin noch 29 Kohlekraftwerke in Planung bzw. genehmigt.

Die Klima-Allianz will den Parteien und Kandidaten klar machen, dass Klimaschutz und die Energiewende ein breites gesellschaftliches Anliegen sind: Wer sich nicht dafür einsetzt, muss mit Stimmenverlusten rechnen.

Klimaschutz hängt auch unmittelbar mit dem Flugverkehr zusammen. Monika Ganseforth aus Hannover, stellv. Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), findet "es ist ein Unding, dass Kerosin noch immer nicht besteuert wird obwohl fliegen die klimaschädlichste Art der Fortbewegung ist. Nur 5% der Weltbevölkerung nutzen den Flugverkehr, es leidet aber die gesamte Gesellschaft, insbesondere die ärmsten Menschen. Wenn die Politik es mit dem Klimaschutz ernst meint, muss Kerosin endlich besteuert werden!"

Marion Rolle vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN) weist auf die internationale Verantwortung Deutschlands hin. "Die Hauptverursacher des Klimawandels sind die Industriestaaten wie Deutschland. Globale Gerechtigkeit bedeutet daher zum einen Ausstieg aus Kohle und Atom, zum anderen aber eine finanzielle Unterstützung der vom Klimawandel besonders betroffenen Regionen. Die Menschen in Ländern wie Tansania und Bolivien brauchen eine Chance, sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen und ihr Überleben sichern zu können. Deutsche Klimapolitik und globale Verantwortung sind untrennbar verbunden. Für beides muss es nach der Wahl Mehrheiten geben."


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Quelle:
Die Klima-Allianz
PM-No. 2009/012, 13. März 2009
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: 030/678 1775-90, Fax: 030/678 1775-80
Internet: www.die-klima-allianz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2009