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MELDUNG/090: Schizophrene Gewerkschaftsaktion für CCS-Gesetz (GRÜNE LIGA Cottbus)


GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus - Donnerstag, 9. Dezember 2010

Schizophrene Gewerkschaftsaktion für CCS-Gesetz

Die heute in Cottbus geplante Demonstration der IGBCE für ein schnelles CCS-Gesetz ist in ihrer Forderung inhaltlich widersprüchlich.


"Die geplante Erweiterung der Tagebaue Welzow-Süd und Nochten soll gar keine CCS-Kraftwerke beliefern, sondern herkömmliche klimaschädliche Kraftwerke. Die Bergleute protestieren inzischen also schon gegen sich selbst." sagt René Schuster vom Umweltverband GRÜNE LIGA. Auf der DGB-Lausitzkonferenz am Montag blieben die Vattenfall und Betriebsräte wesentliche Antworten zur Zukunft der Braunkohlewirtschaft in der Lausitz schuldig.

So wurde dort die Frage gestellt, wie sich CCS und herkömmliche Verstromung gleichzeitig für das Unternehmen rechnen sollen. Betriebsrat Wilfried Schreck meinte darauf lediglich, auf "solche Feinheiten" könne er nicht eingehen.

Etwa von 2025 bis mindestens 2040 würden nach den bisher bekannten Plänen des Unternehmens kommerzielle CCS-Blöcke und herkömmliche Braunkohlekraftwerke gleichzeitig betrieben. Da sich Abscheidung und Verpressung nur bei hohem Zertifikatepreis lohnt und herkömmliche Braunkohleverstromung nur bei niedrigen CO2-Kosten, dürfte nur eine von beiden Lösungen ohne zusätzliche Subventionen lukrativ bleiben.

"Der Vattenfall-Konzern hat bei der Bundesregierung die Verlängerung der Atomkraftwerke durchgesetzt und bereits Arbeitsplatzabbau in der Lausitz angekündigt. Unternehmenstreue Gewerkschaftsfunktionäre versuchen nun, Buhmänner außerhalb von Vattenfall aufzubauen, um davon abzulenken. Auch mit der CCS-Pilotanlage in Jänschwalde würde der Arbeitsplatzabbau weitergehen." so Schuster.


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Quelle:
GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus, 09.12.2010
c/o Eine-Welt-Laden
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Internet: www.lausitzer-braunkohle.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2010