Deutsche Umwelthilfe e.V.
Pressemitteilung - Donnerstag, 15.06.2023
Deutsche Umwelthilfe fordert Bundesrat auf, Novelle des LNG-Beschleunigungsgesetzes zu stoppen
• DUH sieht Novellierung des LNG-Beschleunigungsgesetzes als unnötig, da keine Gasmangellage mehr besteht und es europarechtlich fragwürdig ist
• Neues LNG-Doppelterminal: Aufnahme des umstrittenen Standorts Mukran auf Rügen ins Gesetz ist energiepolitisch unsinnig und fatal für Umwelt und Klima
• DUH fordert von Bundestag und Bundesrat klares Veto gegen die Gesetzes-Novellierung
Berlin, 15.6.2023: Anlässlich der morgigen Sitzung des Bundesrats
zur erneuten Novellierung des LNG-Beschleunigungsgesetzes (LNGG)
fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Länderkammer auf, sich
gegen den Gesetzesentwurf auszusprechen. Momentan streitet die
Regierungskoalition darüber, ob der umstrittene Standort Mukran
auf Rügen ins Gesetz aufgenommen werden soll. Die DUH erachtet
eine erneute Novellierung des Gesetzes als unnötig, da gar keine
Gasmangellage besteht. Zudem ist die pauschale Aussetzung von
Umweltprüfungen nicht mit dem Europarecht vereinbar. Laut
mehrerer Studien führender Wirtschaftsforschungsinstitute besteht
dafür jedoch kein Bedarf.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die
Bundesregierung hält stur an ihren Plänen fest, auf Rügen den
beschleunigten Bau eines LNG-Terminals zu ermöglichen. Das ist
der einzige Grund, weswegen das LNG-Beschleunigungsgesetz jetzt
mit Turbo durch den Bundesrat gejagt wird - in Wahrheit ist es
eine 'Lex Rügen'. Dabei hat das Gesetz seinen Zweck im
vergangenen Jahr in der Gaskrise 2022 längst erfüllt. Jetzt muss
es so schnell wie möglich abgeschafft werden. Wir fordern den
Bundesrat auf, sich gegen die Novellierung des Gesetzes
auszusprechen. Ein neues LNG-Monster-Terminal auf Rügen wäre eine
schwere umwelt- und klimapolitische Sünde. Diese Pläne müssen
umgehend abgesagt werden!"
Link:
Gutachten zur Rechtskonformität des LNG-Beschleunigungsgesetzes
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Energie/LNG/230420_Ziehm_Gutachten_LNGG_geschw%C3%A4rzt.pdf
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Quelle:
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Pressemitteilung, 15.06.2023
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/25 89 86-0, Fax.: 030/25 89 86-19
Internet: www.duh.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 16. Juni 2023
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