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ARTENRAUB/189: Vogelmord in Ägypten (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 1/15
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Vogelmord in Ägypten

Umsetzung des Aktionsplans verzögert sich


Anders als vorgesehen und im letzten Bericht noch angekündigt, ist es dem NABU und seinen Partnern vor Ort, der BirdLife-Organisation Nature Conservation Egypt und der Ägyptischen Umweltbehörde, nicht gelungen, das systematische Monitoring des Vogelfangs bereits im Herbst zu beginnen. Grund dafür waren bürokratische Hindernisse im nachrevolutionären Ägypten, die sich länger als erwartet hingezogen haben.

Offizielle Aktivitäten sind im als militärisch sensibler Bereich ausgewiesenen Küstenstreifen nur möglich, wenn die Nationale Sicherheitsbehörde dies unterstützt. Auch die finanzielle Unterstützung aus dem Ausland für den inländischen Naturschutzverband und das Amt ist nur mit einer Genehmigung der Sicherheitsbehörde möglich. Außerdem muss eine Förderung mit finanziellen Mitteln aus dem Ausland auch noch vom Amt für Soziale Fragen bewilligt werden, bevor die Gelder endlich fließen können.

Auf eine "Guerilla-Aktion" mit heimlichen Beobachtern vor Ort hat der NABU verzichtet, da auf diese Weise keine systematischen Daten zu erheben sind. Dies wäre nicht nur mit beträchtlichen rechtlichen Risiken für die Teilnehmer verbunden, sondern mit der Gefahr, jegliche offiziell unterstützte Aktivitäten von vornherein aufs Spiel zu setzen und damit für die Zukunft ganz ausschließen zu müssen.

Inzwischen liegt die Genehmigung für die Umsetzung des gesamten internationalen Aktionsplans zur Bekämpfung des illegalen Zugvogelfangs in Ägypten vor. Der NABU geht davon aus, dass ab dem Frühjahrzug 2015 das Monitoring der Vogelfangaktivitäten erfolgen kann.


Ein Vogel gefangen im Netz - Foto: © Holger Schulz

Neuntöter zählen zu den häufigsten Opfern
Foto: © Holger Schulz

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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 1/15, Seite 22
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"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
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ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. März 2015

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