Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

ARTENSCHUTZ/066: Brasilien - Wissenschaftler entdecken Genmutationen bei Amazonas-Flussdelfinen (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 7. März 2012

Brasilien: Wissenschaftler entdecken Genmutationen bei Amazonas-Flussdelfinen


Rio de Janeiro, 7. März (IPS) - Brasilianische Wissenschaftler haben im Rahmen einer Studie bei den bedrohten Amazonas-Delfinen (Inia geoffrensis), den größten aller Flussdelfine, Veränderungen des Erbmaterials festgestellt.

Bisher ist zwar nicht erwiesen, dass die Genmutationen von Umweltschäden herrühren. Allerdings konnten die Wissenschaftler des Nationalen Amazonas-Forschungsinstituts der Stiftung zur Unterstützung der Forschung im Bundesstaat Amazonas im Blut und Gewebe einiger der insgesamt 27 untersuchten Säuger Spuren von Quecksilber und DDT feststellen.

Tatsächlich sieht sich der auch als Boto, Inia oder rosa Flussdelfin bekannte Amazonas-Delfin einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt. So wird er von Fischern gejagt und stirbt als Beifang in ihren Netzen. Auch bekommt er die zunehmende Verschmutzung des Amazonasbeckens durch lecke Ölleitungen, industrialisierte Landwirtschaft und Goldproduktion zu spüren. Bei der Goldwäsche wird Quecksilber verwendet, um den feinen Goldstaub aus dem Schlamm zu lösen.

Wie die an der Untersuchung beteiligte Wissenschaftlerin Eliana Feldberg erklärte, steht der Amazonas-Delfin an der Spitze der Nahrungskette. Dies führe dazu, dass sich toxische Substanzen in seinem Organismus ansammelten. Man werde nun die Auswirkungen der Giftstoffe analysieren, sagte Feldberg und fügte hinzu: "Delfine sind Tiere, die die Erbinformationen ihrer Vorfahren in sich tragen. Zu wissen, wie ihre Genome funktionieren, wird helfen, die Evolution der Säuger zu entschlüsseln." (Ende/IPS/kb/2012)


Links:
http://www.wwf.at/files/downloads/amazonasflussdelfin.pdf
http://www.wwf.at/de/menu270/subartikel829/
http://www.tierramerica.info/nota.php?lang=esp&idnews=4204&olt=567

© IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 7. März 2012
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2012