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DESERTIFIKATION/003: Investitionen zahlen sich aus - Fortschritte im Kampf gegen Desertifikation (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 21. September 2011

Umwelt: Investitionen zahlen sich aus - Fortschritte im Kampf gegen Desertifikation

Von Christian Papesch


New York, 21. September (IPS) - Jede Minute gehen weltweit 23 Hektar fruchtbares Agrarland und damit jedes Jahr 20 Millionen Tonnen Getreide durch Bodenerosion und fortschreitende Desertifikation verloren. Obwohl sich der Kampf gegen die Wüstenbildung in jeder Hinsicht lohnt, sind die weltweiten Trockengebiete die reinsten Investitionswüsten, hieß es auf einer hochrangigen Konferenz in New York.

Luc Gnacadja, Exekutivsekretär der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), berichtete von beachtlichen Erfolgen, die das UNCCD seit seiner Gründung 1996 erzielen konnte. Dazu hätten Projekte zum Landschutz und zum nachhaltigen Umgang mit Ackerböden ebenso beigetragen wie das umfassende Sammeln einschlägiger wissenschaftlicher Fachkenntnisse, so der studierte Architekt aus Benin am 20. September auf einer Pressekonferenz zum Abschluss des Treffens, an dem mehr als 100 Staats- und Regierungschefs teilgenommen hatten, die zur 66. UN-Vollversammlung angereist waren.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der an der Konferenz teilnahm, bedauerte, dass das Problem der Wüstenbildung auf der internationalen Agenda nur eine geringe Rolle spielt. "Regierungen und auch die Weltgemeinschaft halten die Bekämpfung der Desertifikation für eine verlorene Sache", kritisierte er. "Die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus."

"In vielen betroffenen Regionen wurden natürliche Methoden der Acker- und Waldwirtschaft eingeführt, etwa das Anpflanzen von Bäumen zur Bodenverbesserung auf Feldern und Weiden. Dadurch konnten in vielen Regionen Afrikas mehr als sechs Millionen Hektar Böden verbessert werden", stellte Gnacadja fest.

"Die immer häufiger, länger und intensiver werdenden Trockenperioden bedrohen inzwischen fast 1,1 Milliarden Menschen", warnte er. "Mehr als 2,3 Milliarden Menschen leben in ausgedörrten, semi-ariden und wasserarmen Regionen, in denen eine zunehmende Bodenverschlechterung zu einem hohen Risiko geworden ist." (Ende/IPS/mp/2011)


Link:
http://www.unccd.int/
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IPS-Tagesdienst vom 21. September 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. September 2011