Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

ENERGIE/009: Kenia - Energie aus Müll, erste Recycling-Anlage in Kibera-Slum (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 17. März 2011

Kenia: Energie aus Müll - Erste Recycling-Anlage in Kibera-Slum

Von Miriam Gathigah

Bernard Asanya bedient den Brenner - Bild: © Miriam Gathigah/IPS

Bernard Asanya bedient den Brenner
Bild: © Miriam Gathigah/IPS

Nairobi, 17. März (IPS) - Im riesigen Kibera-Slum in Kenias Hauptstadt Nairobi fehlt es an sanitären Anlagen, und der Müll wird häufig auf den Straßen entsorgt. Der Gestank, der aus den offenen Abwasserkanälen und Müllhalden dringt, ist unerträglich. Pestilenzen und Dreck veranlassten Bewohner von Laini Saba, einer der 13 Siedlungen, aus denen Kibera besteht, Abhilfe zu schaffen. Sie bauten einen Energie und Arbeitsmöglichkeiten generierenden Müllverbrennungsofen, der das Leben vieler Menschen zum Guten veränderte.

"Eigentlich ging es uns zunächst nur darum, unser Umfeld sauber zu halten", berichtet der Projektleiter Bernand Asanya. "Deshalb legten wir Gräben für das Schmutzwasser an." Nachdem diese jedoch mit Haushaltsabfällen zugemüllt wurden, entschloss sich die Gruppe zu einem Experiment - und wandte sich an das internationale Architektenbüro 'Planning Systems Services Limited' (PLANNING).


Kochstelle und Warmwasseraufbereiter

Die Architekten ließen sich nicht lange bitten, zumal PLANNING-Chef Jim Archer einen Plan zur Beseitigung des Müllproblems in Afrika entwickelt hatte. Sie schlugen ihren Projektpartnern in Laini Saba vor, den Müllverbrennungsofen so zu gestalten, dass er für wenig Geld warmes Duschwasser bereitstellen kann und auch zum Kochen geeignet ist.

Gesagt, getan: Leere Abfallsäcke wurden an die Haushalte erteilt und gefüllt wieder abgeholt. Dann wurde der Unrat auf dem Projektgelände erst einmal getrennt. "Wir verbrennen nicht alles", bestätigt Asanya. "Schließlich lassen sich Wertstoffe weiterverkaufen. "Diese Brenner haben unser Leben verändert, sagt Nora Kaseu, eine Slumbewohnerin.

Ein Teil der Einnahmen wird an junge Leute gezahlt, die den Müll sammeln und den Ofen in Gang halten. Selbst die Asche kann einem nützlichen Verwendungszweck zugeführt werden. Sie ist geruchsbindend und wird deshalb bei Latrinenbesitzern besonders geschätzt. (Ende/IPS/kb/2011)


Links:
http://www.ipsnews.net/news.asp?idnews=54862

© IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 17. März 2011
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2011