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KATASTROPHEN/070: Fukushima - Weiterer Anstieg der Schilddrüsenkrebsfälle (Strahlentelex)


Strahlentelex mit ElektrosmogReport
Unabhängiger Informationsdienst zu Radioaktivität, Strahlung und Gesundheit
Nr. 640-641 / 27. Jahrgang, 5. September 2013

Folgen von Fukushima
Weiterer Anstieg der Schilddrüsenkrebs- und -krebsverdachtsfälle in der Präfektur Fukushima

von Thomas Dersee



Wie die Verwaltung der japanischen Präfektur Fukushima am 20. August 2013 bekannt gab, ist die Zahl der Schilddrüsenkrebserkrankungen und der Verdachtsfälle auf insgesamt 44 Fälle gestiegen. Die Krebsfälle wurden mit 18, die Verdachtsfälle mit 25 beziffert. Nur ein Verdachtsfall stellte sich als gutartig heraus. Das berichtete die Internetausgabe der Zeitung Asahi Shimbun vom selben Tag. Die Zahl der untersuchten Kinder wird mit rund 193.000 angegeben.

Die betroffenen 43 Kinder und Jugendlichen seien zum Zeitpunkt des Reaktorunfalls zwischen 6 und 18 Jahre alt gewesen, heißt es. Der Durchmesser der Geschwulste habe zwischen 5,2 und 34,1 Millimeter gelegen. Es handele sich um eine langsam progrediente Form des Schilddrüsenkrebses. Die Tumoren hätten sich bei zahlreichen Untersuchungen in ihrer Göße kaum verändert, zudem sei in Tschernobyl der Schilddrüsenkrebs erst nach 4 bis 5 Jahren angestiegen, daher sei "davon auszugehen, daß die Geschwulste schon vor dem Unfall entstanden sind", zitiert Asahi den namentlich nicht genannten Sprecher der Präfekturverwaltung. Es sei "nicht davon auszugehen, daß es sich um eine Auswirkung der Strahlenexpostion" handele. Damit beharren die japanischen Behörden weiterhin auf ihrer falschen Argumentation.

Man habe für 40 Prozent der 44 Kinder und Jugendlichen (also etwa 18 Personen) die äußere Strahlenbelastung während der ersten 4 Monate nach dem Unfall abgeschätzt und festgestellt, daß die Ganzkörperdosis unter 2 Millisievert gelegen habe, wurde zudem erklärt.

Um Besorgnis und Zweifeln unter der Bevölkerung entgegenzukommen, werde man jedoch eine neue Unterkommission aus spezialisierten Ärzten bilden, die an dem Schilddrüsenscreening nicht beteiligt gewesen seien, die die bisherigen Ergebnisse, die Therapie der Erkrankten, die Auswirkung der Strahlenbelastung durch den Reaktorunfall und ähnliche Fragen untersuchen sollten. Auch über die Art, wie das lebenslange Schilddrüsenscreening der zur Zeit des Reaktorunfalls unter 18jährigen, insgesamt etwa 360.000 Personen, weiter durchgeführt wird, werde erneut diskutiert.

Asahi Shimbun Digital, 20.8.2013
http://www.asahi.com/national/update/0820/TKY20130820


Der Artikel ist auf der Website des Strahlentelex zu finden unter
http://www.strahlentelex.de/Stx_13_640-641_S06.pdf

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Quelle:
Strahlentelex mit ElektrosmogReport, 5. September 2013, Seite 6
Herausgeber und Verlag:
Thomas Dersee, Strahlentelex
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2013