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KLIMA/105: Fairnesspräferenzen und Zahlungsbereitschaft für das globale öffentliche Gut Klimaschutz (idw)


Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig - 22.11.2011

Wer zahlt für den Klimawandel?

HTWK Leipzig untersucht gemeinsam mit der Hochschule Bochum die Zahlungsbereitschaft für den Klimawandel


Leipzig, November 2011 - Fast zeitgleich mit der Eröffnung der UN-Klimakonferenz in Durban (28. November bis 9. Dezember 2011) beginnt Professor Dr. rer. pol. Bodo Sturm von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) das neue Forschungsprojekt "Fairnesspräferenzen und die Zahlungsbereitschaft für das globale öffentliche Gut Klimaschutz - Eine empirische und theoretische Analyse". Professor Sturm untersucht zusammen mit Professor Carsten Vogt von der Hochschule Bochum die reale Zahlungsbereitschaft für den Klimaschutz in Deutschland und theoretische Aspekte der Kooperation verschiedener Akteure in der Klimapolitik weltweit. Dabei soll Fairness als Motiv zur Kooperation in der Klimapolitik besondere Beachtung geschenkt werden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

"Die Ziele der Akteure in der Klimapolitik sind sehr unterschiedlich, das haben die schwierigen Verhandlungen bei den vorhergehenden UN-Klimakonferenzen gezeigt. Dort konnten nur minimale Ziele festgelegt werden", sagt Professor Sturm. "Die Politiker eines Landes müssen sich letztlich bei den Verhandlungen daran orientieren, was ihre Wähler überhaupt wollen. Wir stellen uns deshalb die Frage: Wieviel Klimaschutz zu welchem Preis wollen die Deutschen? Wieviel sind wir bereit, für den Klimaschutz wirklich zu zahlen? Denn Klimaschutz verursacht Kosten. Wir werden nur bereit sein, die Kosten des Klimaschutzes zu tragen, wenn der Nutzen durch Klimaschutz entsprechend hoch ist. Schließlich stellt sich die spannende Frage, ob sich die Zahlungsbereitschaft für Klimaschutz zwischen den Staaten unterscheidet und was das für die Verhandlungen mit sehr unterschiedlichen Beteiligten auf den Klimagipfeln bedeutet", so Professor Sturm.

In dem Projekt untersucht Professor Bodo Sturm die Gründe des unterschiedlichen Verhaltens der Länder in den Verhandlungen um den Klimaschutz. Durch ein Internetexperiment sollen die reale Zahlungsbereitschaft in Deutschland und deren Determinanten ermittelt werden. Um das Verhalten verschiedenartiger Akteure zu untersuchen, wird im Projekt mithilfe der Spieltheorie das Kooperationsproblem in der Klimapolitik untersucht. Daraus möchte das Projektteam mögliche reale Anreize für Handelnde in diesem Politikfeld identifizieren.

Das Ziel der Untersuchungen ist es, Handlungsempfehlungen für die deutsche und europäische Klimapolitik zu formulieren. Dies geschieht durch die Einbeziehung von Akteuren aus der EU, Bundesministerien, Unternehmen und Verbänden sowie durch die Präsentation der Ergebnisse in Fachpublikationen sowie auf wissenschaftlichen Tagungen.

Professor Bodo Sturm ist seit 2009 Professor für Volkswirtschaftslehre und Quantitative Methoden an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der HTWK Leipzig und beschäftigt sich mit Umweltökonomik, Klimapolitik und experimenteller Wirtschaftsforschung.


Die Pressemitteilung ist unter www.htwk-leipzig.de abrufbar.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. rer. pol. Bodo Sturm
Professor für Volkswirtschaftslehre und Quantitative Methoden
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
HTWK Leipzig
Tel. +49 (0) 341/3076 6388
E-Mail: bodo.sturm(at)wiwi.htwk-leipzig.de

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.htwk-leipzig.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse: http://idw-online.de/de/image156754 - Prof. Bodo Sturm

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter: http://idw-online.de/de/news452215

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution289


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Stephan Thomas, 22.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2011