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KLIMA/120: Durban - WWF fordert starken Auftritt von Bundesumweltminister Norbert Roettgen (WWF)


WWF Presse-Newsletter - 05.12.2011

Deutschland muss liefern

WWF fordert starken Auftritt von Bundesumweltminister Norbert Roettgen


Durban, Berlin - Die Klimakonferenz in Durban geht in die entscheidende Phase. Die erste Woche war nach Einschätzung des WWF geprägt von taktischem Geplänkel und einem Abtasten der Positionen. "Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Deutschland darf sich in dieser entscheidenden Phase nicht hinter der EU-Position verstecken", betont Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klimaschutz beim WWF Deutschland. Eine aktive Rolle von Umweltminister Norbert Röttgen sei jetzt gefragt.

Weder bei den Verhandlungen über eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto Protokoll, noch bei den Beratungen für ein Mandat für ein internationales Abkommen ab 2015 gab es bislang entscheidende Durchbrüche. Auch über die Bereitstellung der Gelder für den so genannten Grünen Klimafonds besteht keine Einigkeit. Die USA verharren in ihrer Blockadehaltung der vergangenen Jahre und auch die EU tritt bislang wenig entschlossen auf. Der WWF appelliert an Minister Röttgen, den Einsatz deutlich zu erhöhen. "Mitschwimmen allein reicht nicht. Deutschland kann hier ähnlich wie bei der Überwindung der Finanzkrise viel bewegen. Diese Möglichkeiten müssen genutzt werden", so Regine Günther. Kassandrarufe wie sie gestern aus dem Kanzleramt zu hören waren, seien in diesem Zusammenhang hingegen wenig hilfreich.

Der WWF fordert schärfere Emissionsreduktionsziele. Keinesfalls dürfe man hinter den Zusagen von der Vertragsstaatenkonferenz von Cancún aus dem vergangenen Jahr zurückbleiben. Im Gegenteil: Die Ziele müssen erhöht werden. Die Industrieländer müssen sich auf eine zweite fünfjährige Verpflichtungsperiode unter dem Dach des Kyoto-Protokolls einigen. Parallel müsse in Südafrika die Basis für ein Klima-Nachfolgeabkommen gelegt werden. Zu den Klimaverhandlungen unter dem Dach der UN sieht der WWF derzeit keine Alternative. Unverbindliche Absichterklärungen reichten nicht, sie müssten rechtlich abgesichert und mit Leben gefüllt werden. Der WWF tritt für ein neues Klimaabkommen aller Staaten bis 2015 ein. Dazu seien neben verbindlichen Zusagen der Industrieländer, Beiträge der wichtigsten Schwellenländer, China, Indien, Brasilien und Südafrika notwendig. Nur so lasse sich das angestrebte Ziel, den Anstieg der globalen Temperaturen auf maximal zwei Grad zu begrenzen erreichen.

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http://www.wwf.de/index.php?RDCT=6cf137792a7fd2fed40e


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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 05.12.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Dezember 2011