Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

LANDWIRTSCHAFT/003: D. R. Kongo - Mit der Arabischen Erbse zu besseren Ernten (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 28. März 2011

D. R. Kongo: Mit der Arabischen Erbse zu besseren Ernten - Als Gründünger geschätzt

Von Badylon K. Bakima


Kikwit, Demokratische Republik Kongo, 28. März (IPS) - Die Arabische Erbse (Mucuna utilis) bringt Kleinbauern im Bezirk Kwilu in der kongolesischen Westprovinz Kikwit zum Schwärmen. Seit der Nutzung der proteinreichen Hülsenfrucht als Gründünger ernten sie auf ihren Feldern erheblich mehr Erdnüsse, Mais, Maniok, Reis, Bohnen, Melonen und anderes Gemüse.

Das Problem sinkender Ernteerträge auf kargen Böden, mit dem die Bauern in der ländlichen Provinz Bandundu ständig zu kämpfen haben, ist mit der Arabischen Erbse behoben. Als schnell wachsender Bodendecker vor dem Ende der Regenzeit ausgesät, verhilft sie den ausgelaugten Feldern schnell zu mehr Bodenqualität, ohne dass das Land jahrelang brach liegen muss. Für Chemiedünger haben die Kleinbauern in der Region kein Geld.

"In diesem Jahr hat meine Familie fünf Säcke Erdnüsse geerntet", berichtete Nicolas Mimpaka aus dem 25 Kilometer von der Provinzhauptstadt Kikwit entfernten Kwenge. "Bevor wir Mucuna utilis säten, konnten wir mit unserer Ernte allenfalls zwei Säcke füllen", erklärte der Bauer.

Vor drei Jahren hatte die regionale landwirtschaftliche Entwicklungsorganisation für Kleinbauern (AIPD) im Gebiet von Kwenge und Lukamba versuchsweise mit dem Anbau der Arabischen Erbse begonnen, mit positiven Ergebnisse, wie der Experte Emmanuel Malenda von AIPD betonte. "45 der von uns kontrollierten Felder wurden ergiebiger und lieferten deutlich größere Mengen an Mais, Maniok, Melonen und Erdnüssen", berichtete er.


Böden vor Austrocknung geschützt

Auf einem Workshop zur Förderung des Anbaus von Mucuna utilis erläuterte der AIPD-Agronom Cyprien Ngeleto die Vorteile der robusten, anspruchslosen Hülsenfrucht. "Sie keimt in wenigen Tagen und verhindert das Austrocknen des Bodens, der sich dank ihrer Nährstoffe rasch erholen kann."

In dieser ländlichen Region der Provinz Bandundu ist die Botschaft vom Nutzen der Arabischen Erbse, die für Nahrungsmittelversorgung und bessere Lebensbedingungen sorgt, bereits auf fruchtbaren Boden gefallen.

Die Bäuerin Jeanne Mplilikwomo aus Kikwit ist vom Erfolg des Gründüngers überzeugt. "Diese Pflanze hilft uns, von der Landwirtschaft zu leben. Wir können sogar die Schuluniformen unserer Kinder und das Schulgeld bezahlen", erklärte sie.

Die Kleinbäuerin Jeanine Mandondo warb im kommunalen Radio für Mucuna utilis: "Jetzt können wir darauf verzichten, die Felder etliche Jahre brachliegen zu lassen", erklärte sie. Der Kleinbauer Robert Manianga aus Lubungu stimmte ihr zu: "Die Arabische Erbse verbessert schon ein halbes Jahr nach ihrer Aussaat den Boden." (Ende/IPS/mp/2011)


Link:
http://www.ipsnews.net/news.asp?idnews=55007

© IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 28. März 2011
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2011